Die Umstellung auf Winterzeit ist schon ein paar Wochen her, doch ich leide immer noch. Nicht an der Zeitverschiebung, die bermerke ich gar nicht. Doch die frühe Dunkelheit setzt mir zu und macht mich müde. Die grauen Regensburger Nebeltage sind so gar nicht nach meinem Geschmack. In feuchter Luft kringeln sich meine Haare besonders ungünstig, das hebt nicht wirklich meine Laune. Vor zwei Wochen war ich am Chiemsee, bei strahlendem Sonnenschein fühlt sich so ein Herbsttag gleich ganz anders an. Das Wasser glitzerte, die bunten Blätter leuchteten wie auf einer Postkarte und die Temperaturen waren deutlich zweistellig. So muss Herbst sein, dachte ich. Hier glitzert gerade gar nichts, die Donau wirkt so grau wie der Dom, das Eis schmeckt nicht mehr und für Glühwein ist es einfach noch zu früh. Aber Kinderpunsch ginge doch, so ganz heimlich, überlege ich. Den könnte ich in meine Lieblingstasse füllen, auf der grantig der frühe Vogel ausgeschimpft wird. Kombiniert mit einer Vitaminpille ist das ja sogar irgendwie gesund. Dennoch wünsche ich mir jeden Morgen eine zusätzliche Stunde Schlaf wie bei der Zeitumstellung, das wäre ein echter Luxus!