Ellenlange Anklage

Regensburgerin als Opfer: „Loverboy“ vor Gericht

Ein 35-jähriger Sozialhilfeempfänger aus NRW soll als brutaler Zuhälter Zehntausende Euro eingestrichen haben. Doch dann konnte die Regensburgerin fliehen, die er brutal zur Prostitution gezwungen haben soll.


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Für eine Reihe von 17 Straftaten quer durch das Strafgesetzbuch muss sich von Dienstag an ein 35-Jähriger vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.

Von dpa

Die Staatsanwaltschaft hält ihn für hochgefährlich und hat bis zum Bundesgerichtshof vergeblich versucht, ihn in Sicherungsverwahrung zu bringen: Für eine Reihe von 17 Straftaten quer durch das Strafgesetzbuch muss sich von Dienstag an ein 35-Jähriger aus Langenfeld vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die Anklage wirft ihm Menschenhandel, Zwangsprostitution, Erpressung, Waffenbesitz, Verkehrsgefährdung und einiges mehr vor.

Vor fünf Jahren soll er eine damals 18-jährige Berufsschülerin mit der "Loverboy-Masche" nach Düsseldorf gelockt haben. Dann soll er die Regensburgerin mit massiver Gewalt zur Prostitution und im Libanon zum Gruppensex mit Freunden und Bekannten gezwungen haben.

Die 23-Jährige konnte laut Anklage nach monatelangem Martyrium fliehen und hat ihren Peiniger angezeigt. 84.000 Euro soll sie ihm in nur zehn Monaten erwirtschaftet haben. Daneben soll der verheiratete dreifache Familienvater auch noch Sozialhilfe bezogen haben.

Der Mann ist für das Gericht kein Unbekannter: Weil er in Duisburg einen Widersacher niedergestochen hatte, ist er bereits wegen gefährlicher Körperverletzung rechtskräftig zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.

Nun stehen auch noch Nötigung, Unterschlagung und Drogenbesitz in der Anklage. Außerdem waren auf seinem Mobiltelefon kinderpornografische Fotos und Videos gefunden worden. Für den Prozess sind bis Mitte Dezember 33 Verhandlungstage angesetzt.

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