Notfallseelsorger

Er hilft, wenn das Erlebte kaum auszuhalten ist

Reiner Fleischmann hat als Seelsorger viele Krisensituationen erlebt. Im Gedächtnis sind ihm besonders die Einsätze geblieben, bei denen es nicht nur darum ging, akut zu helfen, sondern den betroffenen Menschen eine Perspektive zu geben.


Diakon Reiner Fleischmann leitet die Einsätze der Krisenhelfer.

Diakon Reiner Fleischmann leitet die Einsätze der Krisenhelfer.

Er half nach dem Amoklauf im Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 2002, bei dem 16 Menschen und der Täter starben. Er wurde gerufen, als 2010 bei der Love Parade in Duisburg eine Massenpanik ausbrach. Und er betreute 2013 beim Hochwasser in Deggendorf drei Wochen lang zusammen mit 180 Kriseninterventionshelfern und Notfallseelsorgern die betroffene Bevölkerung, aber auch die Einsatzkräfte. Für eine solche Aufgabe brauche er viel Kraft und Unterstützung von Kollegen, sagt Diakon Reiner Fleischmann. Alle Helfer müssten koordiniert werden. Neben der psychosozialen Akutversorgung sei in derartigen Einsätzen auch psychosoziales Krisenmanagement für den Katastrophenfall gefragt, sagt er. Es gehe dann sehr schnell darum, eine Nachsorge aufzubauen, für die Menschen, die alles verloren haben und psychisch stark belastet sind.

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