Haidplatz
250 Regensburger pfeifen die AfD auf dem Haidplatz aus
13. August 2023, 15:43 Uhr
Aufgeheizte Stimmung auf dem Haidplatz am späten Sonntagnachmittag: Gegendemonstranten versammelten sich um eine für eine AfD-Veranstaltung abgesperrte Fläche. Mit lauter Musik, Pfeifkonzerten und "Haut ab"-Rufen verhinderten sie, dass von den AfD-Reden viel zu hören war.
Touristengruppen und in den Cafés sitzende Stadtbesucher wunderten sich am Sonntagnachmittag nicht schlecht, als Polizisten begannen, etwa die Hälfte des Haidplatzes abzusperren. Grund war eine von der AfD angemeldete Versammlung. Als Redner waren um 17 Uhr die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy, Gerold Otten und Stephan Protschka angekündigt.
Protschka kommt eine Stunde zu spät
Bereits gegen 16.30 Uhr versammelten sich Gegendemonstranten auf dem nicht abgesperrten Teil des Haidplatzes. Die Regensburger Initiative gegen Rechts (IGR) hatte zu dem Gegenprotest aufgerufen. Dennis Forster, Sprecher der IGR, betonte, die AfD spreche sich dafür aus, dass Vermögende weniger Steuern zahlen - "auf Kosten der ,kleinen Leute', für die sich die AfD angeblich so einsetzt".
Daneben sei die AfD für eine weitgehende Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge und gegen Mieterschutz. Das Familienbild der AfD sei von gestern, "Alleinerziehende und homosexuelle Paare kommen nicht vor". Schilder mit Aufschriften wie "AfD stoppen", "EkelhAfD" oder "Kein Kreuz für die AfD" wurden in die Höhe gehalten.
Gegen 17 Uhr zogen die Gegendemonstranten näher an die Absperrungen und empfingen die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy und Gerold Otten mit Pfiffen und lauter Musik. "Wir sind total normal", sagte Huy ins Mikrofon. Sie wetterte gegen die Bildungspolitik. Es sei "extrem schädlich" für Deutschland, dass Lehrer überfordert seien, weil sie mit "20 Sprachen" konfrontiert seien.
Huy sprach von "Einwanderern, die bei uns nicht arbeiten". Sie verwies auf England und Italien, wo es deutlich schärfere Asyl- und Abschieberegelungen gebe. Eine Stunde zu spät traf der Dingolfinger AfD-Bundestagsabgeordnete und AfD-Bayern-Chef Stephan Protschka auf dem Haidplatz ein. Er verurteilte in seiner Rede die Störungen der Gegendemonstranten. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Regensburg Süd sprach von zwischen 250 und 440 Gegendemonstranten, im abgesperrten AfD-Bereich waren in der Spitze etwa 40 Menschen zu zählen.