Vorwürfe gegen Polizei

SSV Jahn wehrt sich in einer Stellungnahme gegen Polizeibericht


Der SSV Jahn Regensburg stellt sich in einer Stellungnahme hinter seine Fans.

Der SSV Jahn Regensburg stellt sich in einer Stellungnahme hinter seine Fans.

Von Redaktion idowa

Rund um das Auswärtsspiel der Profimannschaft des SSV Jahn bei der SpVgg Greuther Fürth kam es am vergangenen Samstag zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Jahnfans. Jetzt hat der SSV Jahn zu den Vorfällen eine eigene Stellungnahme veröffentlicht.

Es ist eine herbe Bilanz, die unter das Spiel des SSV Jahn bei der Spielvereinigung Greuther Fürth gezogen werden muss. Nicht in sportlicher, wohl aber in menschlicher Hinsicht: Der offizielle Bericht der Polizei spricht von mehreren Verletzten und sechs vorläufigen Festnahmen, die es aufgrund von Ausschreitungen im Fanblock gegeben haben soll.

Was war passiert? Laut Polizeiangaben sollen Angehörige der Ultra-Fan-Szene des Zweitligisten bereits bei der Anreise Probleme gemacht haben. Beamte der Polizei seien mit Straßenschildern und Glasflaschen beworfen worden. Später im Stadion sollen die Ultras laut Polizei eine Absperrung niedergerissen haben. Auch hier soll es zu Angriffen auf Polizeibeamte unter anderem mit Flaschenwürfen gekommen sein.

Fakt ist: Die Beamten setzten schließlich Pfefferspray gegen die Fans ein, nach eigenen Angaben, um sich gegen rund 80 Angehörige der Ultra-Gruppierungen zur Wehr zu setzen. Gegen die Anschuldigungen hatten die Jahn-Fans bereits in einer eigenen Stellungnahme protestiert.

Der These, dass die Gewalt von den Fans ausgegangen sei, widerspricht der Jahn in seiner unter anderem auf der Homepage veröffentlichten Stellungnahme. Richtig sei vielmehr das Gegenteil: "Beim Auswärtsspiel des SSV Jahn bei der SpVgg Greuther Fürth müssen dem von der Polizei eingesetzten Unterstützungskommando (USK) der Wille und die Bereitschaft für eine friedliche Durchführung der Fußballveranstaltung jedoch abgesprochen werden. Provokationen und Aggressionen wurden vom USK nicht nur nicht vermieden, sondern teils sogar geschürt", erklären die Verantwortlichen.

Der Fußmarsch zum Stadion in Fürth sei für viele Jahn-Fans ein festes Ritual, das die Polizei aufgrund von Sicherheitsbedenken gewaltsam verhindert hätte. Die Regensburger Fans seien regelrecht in die Shuttle-Busse geprügelt worden - "In Summe gelangt der SSV Jahn daher auf Grundlage der ihm vorliegenden Informationen zu der Ansicht, dass das unverhältnismäßige Handeln des USK in erheblichem Maße zur Eskalation einer bis zur Ankunft in Fürth vollkommen friedlichen Fansituation beigetragen hat", heißt es weiter.

Der SSV Jahn fordert abschließend die zuständigen Stellen dazu auf, "die Geschehnisse rund um das Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth lückenlos aufzuarbeiten und daraus abzuleitende Schritte zu ergreifen". Insbesondere gelte es, das Vorgehen des USK im speziellen Fall, aber generell mit Blick auf mehrere vergleichbare Ereignisse rund um Fußballspiele in den vergangenen Jahren auf den Prüfstand zu stellen. Der Verein habe sich in der Sache bereits an den Bayerischen Innenminister gewandt.