Bayernliga Süd

Orhan Akkurt: Der fußballverrückte Torjäger


Hat mehr Tore erzielt als die gesamte Bogener Mannschaft: Orhan Akkurt vom SV Heimstetten. Am Mittwoch gastiert der Goalgetter mit seinem Team am Fuße des Bogenbergs.

Hat mehr Tore erzielt als die gesamte Bogener Mannschaft: Orhan Akkurt vom SV Heimstetten. Am Mittwoch gastiert der Goalgetter mit seinem Team am Fuße des Bogenbergs.

Orhan Akkurt hat alleine mehr Tore erzielt als die gesamte Mannschaft des TSV Bogen. Am Mittwoch ist er mit dem SV Heimstatten zu Gast in Niederbayern.

Im Leben von Orhan Akkurt dreht sich alles um den Fußball. "Wenn ich nicht selbst auf dem Platz stehe, dann schaue ich meinen Söhnen zu oder schaue mir Fußball im Fernsehen an", erzählt er. Akkurt ist Stürmer beim SV Heimstetten und führt mit 22 Treffern die Torjägerliste der Bayernliga Süd an.

Der 31-Jährige hat einen eingebauten Torriecher, trifft seit Jahren konstant. Schon vergangene Saison wurde der gebürtige Münchner mit 26 Treffern der beste Schütze der Bayernliga. Im Jahr zuvor erzielte er zwar 32 Treffer, landete in der Torjägerliste aber hinter Sebastian Kinzel, der unglaubliche 51 Mal eingenetzt hatte. In dieser Saison ist er wieder mit Abstand der treffsicherste Spieler der Liga.

"Weiß, wo die Kiste steht"

Ein Torgeheimnis habe er nicht, sagt Akkurt und fügt hinzu: "Ich weiß halt, wo die Kiste steht." Er sieht sich als klassischen Verwerter, der seine Qualität im Abschluss hat. "Wenn ich von meinen Mitspielern mit Bällen gefüttert werde, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich auch treffe", sagt er. Mit seinen Mannschaften habe er in der Vergangenheit Glück gehabt, und seine Mitspieler hätten ihn gut in Szene gesetzt.

Aktuell steht Heimstetten auf Rang sieben, hat aber noch drei Nachholspiele. Die will Akkurt erst noch abwarten, ehe er die Situation einschätzt, denn "mit dem siebten Platz wäre ich persönlich sehr unzufrieden." Die Stärke seines Teams sei in dieser Saison die Unberechenbarkeit, findet der Stürmer. "Wir sind immer für einige Tore gut, jede Position ist sehr gut besetzt", sagt er und ist überzeugt, dass die Mannschaft auch die Qualität für ganz vorne hat.

Am Mittwochabend (18.30 Uhr) ist Akkurt mit Heimstetten zu Gast beim TSV Bogen. Akkurt hat alleine mehr Tore erzielt als die gesamte Bogener Mannschaft. Unterschätzen wird er den Gegner dennoch nicht. "Ich kenne Bogen nun auch schon länger, und dort ist es nicht angenehm zu spielen", sagt er. Bogen sei eine defensiv kompakte und kämpferische Mannschaft. "Das wird nicht leicht für uns, dort zu bestehen", sagt der Torjäger.

Mit einem Jahr Unterbrechung spielt Akkurt seit 2010 in der Bayernliga. Seitdem sei die Liga zwar in der Spitze nicht viel besser geworden, jedoch sei sie in der Breite ausgeglichener. "Die Leistungsdichte ist höher, die Sportlichen Leiter der Vereine machen einen guten Job", sagt Akkurt.

Familie vor Profifußball

Bevor er 2010 zurück nach Heimstetten gewechselt ist, spielte Akkurt auch kurzzeitig im Profifußball. Für Wacker Burghausen absolvierte er vier Partien in der 3. Liga. Doch weil seine Frau schwanger war, entschied er sich gegen das unsichere Geschäft Profifußball und für die Familie. Er bekam einen guten Job in der Immobilienverwaltung und konnte so Familie, Job und Fußball vereinen.

Als "komplett fußballverrückt" bezeichnet sich Akkurt selbst. Der Sport bestimmt seinen Alltag. Mit drei Jahren kickte er erstmals mit seinem Bruder, die Begeisterung für den Fußball ist geblieben - und "der Spaß ist immer noch da", sagt der Stürmer. Auch an seine beiden Söhne, vier und sechs Jahre alt, hat er die Freude am Fußball vererbt und beide spielen auch bereits selbst. Am Mittwoch muss Akkurt aber wieder selbst ran und wird in Bogen die Jagd nach den nächsten Toren aufnehmen.