Marktgemeinderat

Neues Schierlinger Kinderhaus wird mit Holz gebaut


L-förmig soll das nue Kinderhaus auf dem Grundstück in der Nähe der Adolf-Kolping-Straße angeordnet werden. Es soll drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppem Platz bieten.

L-förmig soll das neue Kinderhaus auf dem Grundstück in der Nähe der Adolph-Kolping-Straße angeordnet werden. Es soll drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen Platz bieten.

Ein Holzrahmenbau mit Pultdach soll es werden. Darauf haben sich die Marktgemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstag für das geplante Kinderhaus geeinigt, das in der Nähe der Adolph-Kolping-Straße gebaut werden soll. Die Kosten für das fünfgruppige Kinderhaus liegen ersten groben Schätzungen zufolge bei knapp unter sieben Millionen Euro. Die Planungen stehen noch ganz am Anfang.

Architekt Norbert Raith präsentierte in der Sitzung verschiedene Varianten für die Bauweise: Holzbau, Holzmodulbau und Ziegelbau. Die Verwaltung und einige Marktgemeinderäte hatten dazu auch verschiedene Kinderhäuser besichtigt. Nach dem Beschlussvorschlag der Verwaltung sollte eine Großmodulbauweise weiterverfolgt werden, weil diese mit knapp sechs Millionen Euro Kosten am günstigsten sei. Allerdings sei die Qualität bei Modulbauweise standardmäßig "nicht so hoch", sagte Raith. Setze man vergleichbare Standards an, stiegen auch hier die Kosten in einen ähnlichen Bereich.

Für eine Ziegelbauweise wurden rund 6,7 Millionen Euro angesetzt, für einen Holzrahmenbau rund 6,9 Millionen Euro. Der Architekt rechnet nach aktuellen Richtlinien mit einer Förderung von rund 2,7 Millionen Euro, dazu kommen verschiedene Förderungen, je nach Nachhaltigkeit wie für Effizienzhaus-Stufe 40. Nach seinen Angaben blieben dem Markt bei einem Massivbau vier Millionen Euro zu stemmen, bei einem Holzrahmenbau rund 3,85 Millionen.

Nachhaltige Lösung angestrebt

Andreas Komes (CSU) plädierte für die nachhaltigste Lösung. Max Heindl (CSU) und Wilfried Hausler (FW) hatten wegen des Flachdaches, das bei der Modulbauweise Standard ist, bedenken.

Klimaschutzmanager Franz Hien gab an, dass mit der Holzbauweise rund 300 Tonnen Kohlendioxid gebunden würden.

Besseres Raumklima und besser wiederverwertbar

Mit dem Baustoff Holz sei das Raumklima besser und Holz sei im Rahmen der Kreislaufwirtschaft besser wiederverwertbar. Damit komme der Markt auch seiner Vorbildfunktion nach. Einmütig entschieden sich die Marktgemeinderäte für einen Holzrahmenbau mit Pultdach. Angestrebt werden soll das "Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude".

Das Kinderhaus soll auf einem rund 5800 Quadratmeter großen Grundstück südlich der Adolph-Kolping-Straße errichtet werden und zwei Krippengruppen und drei Kindergartengruppen Platz bieten. Der Baukörper wird laut Architekt L-förmig auf dem Grundstück angeordnet, so dass der Außenspielbereich dadurch von der bestehenden Bebauung abgeschottet wird. Das Kinderhaus soll das Übergangsquartier in der Fruehaufstraße ersetzen und von der Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben werden.

Vergeben an die wirtschaftlichsten Bieter hat das Gremium weitere Aufträge für das "Vereinsheim mit Feuerwehreinstellplätzen" in Allersdorf. Knapp 30 000 Euro kosten Bodenbelags- und Parkettarbeiten.

Bürgermeister Christian Kiendl (CSU) lobte die Bürger für ihre Bereitschaft zur Mithilfe an dem Bau. Es seien bereits 900 Stunden geleistet worden.

Das Gebäude sei rechtzeitig winterfest geworden. "Wir sind gut unterwegs", meinte er.

Steigende Gebühren und neues TSF

Der Marktgemeinderat folgte mehreren Empfehlungen des Ausschusses für wirtschaftliche Entwicklung (wir berichteten). So wurde die Erhöhung des Wasserpreises von 1,08 auf 1,31 Euro zum 1. Januar 2024 zugestimmt. Der Wasserpreis ist laut Bürgermeister Christian Kiendl (CSU) im Vergleich zu umliegenden Gemeinden damit "immer noch sehr niedrig". Das Trinkwasser sei "sehr gut" und bedürfe keinerlei Aufbereitung. Die Kostensteigerung begründet die Verwaltung hauptsächlich mit der aktuellen Inflation. Auch die jährliche Erhöhung der Gebühren für die gemeindlichen Bestattungseinrichtungen hat der Marktgemeinderat genehmigt. Damit soll das Defizit - heuer rund 70 000 Euro - langsam abgebaut werden. Beide Einrichtungen müssen kostendeckend betrieben werden. Einstimmig segnete das Gremium den Stromliefervertrag für die kommunalen Liegenschaften mit der Stromversorgung Schierling ab, nachdem die Bündelausschreibung mit Kubus kein wirtschaftliches Ergebnis erbrachte. Weiter fasste der Marktgemeinderat einen Grundsatzbeschluss, dass die Feuerwehr Bachhausen - voraussichtlich 2025 - ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) erhalten soll. Diese soll das in die Jahre gekommene Einsatzfahrzeug, das 29 Jahre auf dem Buckel hat, ersetzen.