Landkreis Regensburg
Neues Konzept: Naturkindergarten im Stadtgebiet
16. Februar 2019, 7:00 Uhr aktualisiert am 16. Februar 2019, 7:00 Uhr
Spielen die Kindergartenkinder in Regensburg bald draußen an der frischen Luft? Die Stadt plant aktuell die Errichtung von Naturkindergärten in verschiedenen Stadtteilen, um dem drohenden Mangel an Betreuungsplätzen vorzubeugen. Damit greift wohl Regensburg eine Idee auf, die aus der Not heraus geboren scheint.
Diesen Mangel aber gibt es laut Auskunft von Vertretern der Stadt gar nicht. Einer Sprecherin der Stadt Regensburg zufolge ist es ein Irrtum, dass Hunderte Kita- und Kindergartenplätze fehlen. Alle Kinder könnten demnach derzeit in Regensburg untergebracht werden. Die Stadt plane lediglich für die Zukunft und möchte den Regensburger Eltern auch in den kommenden Jahren Betreuungsplätze für den Nachwuchs anbieten. Die Stadt könnte allerdings in Zugzwang geraten: Regensburg wächst und das wird sich wohl früher oder später auch an den Betreuungsplätzen bemerkbar machen.
Um bereits jetzt Plätze neu zu schaffen, wird geprüft, ob zwei Gruppen mit je 15 Kindern entstehen können. Konkret handelt es sich um einen Beschluss des Jugendhilfeausschusses, der die Errichtung von Naturkindergärten vorsieht. Von Kindergärten in der Natur ist ja öfters die Rede. Kinder in diesen Außengruppen würden ausschließlich und ganzjährig unter freiem Himmel betreut. Als Unterschlupf vor Wind und Wetter diene in der Regel ein Bauwagen. Aber eine solche Anlage im Regensburger Stadtgebiet? Wie soll das funktionieren?
Das sei der Stadt zufolge ganz einfach: Die Naturkindergärten sollen in den Außenanlagen bestehender Kindergärten entstehen. Anders ausgedrückt überlege die Stadt, einen Kindergarten in einem Kindergarten einzurichten. Dennoch soll diese Verbindung keine Platzprobleme verursachen, so eine Sprecherin der Stadt.
WaKiGas für Oberisling und Burgweinting
Die Außengruppen sollen in den Kindergärten in Oberisling und Burgweinting entstehen. Dort sei genug Fläche vorhanden. Die Kinder hätten in beiden Anlagen genügend Platz zum Spielen.
Für die angedachten Außengruppen wird aktuell ein Konzept mit Waldkindergarten- und Freilandpädagogen entwickelt. Aber sieht dieses Konzept ebenfalls keine sanitären Anlagen für die Kids vor? Da ist sich die Stadt noch uneins. Aktuell prüfe Regensburg, ob das neue Konzept auf Waschräume und Toiletten verzichten möchte oder ob die Anlagen der Kindergärten genutzt werden sollen.
Aber warum eigentlich nicht? Bei den Eltern könnte diese Idee viel Zuspruch finden. Gerade jetzt, wo Konzepte a la Maria Montessori & Co ein Revival erleben, achte man immer mehr auf individuelles Lernen, Erlebnisse mit Lerneffekt und die wachsende Neugier der Kleinen. Draußen an der frischen Luft wäre das auf jeden Fall möglich.
Bei der neuen Betreuungsform handelt es sich um ein zusätzliches pädagogisches Angebot, das die Eltern annehmen können, wenn sie es für ihr Kind als sinnvoll erachten. Der Kindergartenbedarfsplan gibt eine Übersicht über Neuerungen und Angebote der Stadt.