Es ist also ein Name geworden, den vorher niemand auf dem Zettel hatte. Christian Brand wird neuer Cheftrainer beim SSV Jahn Regensburg. Er soll das Schlusslicht der Dritten Liga zum Klassenerhalt führen. Brand folgt somit auf Alexander Schmidt, der vergangenen Montag aufgrund der ausbleibenden Erfolge beurlaubt wurde.

Als "intelligent, dynamisch und unkonventionell" beschreibt Jahn-Sportchef Christian Keller den neuen Coach. Kellers eigenes Schicksal in Regensburg dürfte eng damit zusammenhängen, ob Brand Erfolg hat und gemeinsam mit der Mannschaft die Trendwende schafft. "Wir denken, dass er es schafft, Zugang zu unserer jungen Mannschaft zu finden und sie auf Spur zu bringen", sagt Keller.

Von 12 bis 19.30 Uhr saßen die Jahn-Gremien am Montag zusammen, führten Gespräche und entschieden sich letztlich einstimmig für Brand als neuen Trainer. "Es ist keine alleinige Entscheidung von Christian Keller gewesen", stellt Präsident Hans Rothammer klar.

Geipl: "Das erste Training war super."

Brand nahm nach der öffentlichen Präsentation sofort seine Arbeit auf, leitete ab 10.30 Uhr seine erste Einheit. Und er zeigte gleich, worauf sich die Mannschaft einstellen darf. Erst nach rund zwei Stunden war das Training beendet. "Ich habe das erste Training super gefunden", sagte anschließend Mittelfeldspieler Andreas Geipl.

Die Mannschaft hat auch erst am Dienstagmorgen vor dem Training von der Entscheidung erfahren. "Vom Namen her kennt ihn nicht wirklich jemand", muss Geipl schmunzeln. Jedoch sei der erste Eindruck dafür umso besser.

Was beim Training auffiel: Brand hat ganz klare Vorstellungen, wie er Fußball spielen lassen will. Immer wieder unterbrach er das abschließende Trainingsspielchen. Er war mittendrin und zeigte den Spielern, wie man die ein oder andere Situation vielleicht besser hätte lösen können.

Brand war sichtlich motiviert an seinem ersten Tag. "Es ist eine schwere Aufgabe, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich freue mich auf die Herausforderung", sagt der 42-Jährige. Der Jahn ist Brands erste richtige Station im Profifußball. Interimsweise betreute er den Schweizer Erstligisten FC Luzern für fünf Spiele. Ansonsten hat der junge Trainer bereits als Co-Trainer beim FC Thun und Jugend- beziehungsweise Amateurtrainer beim FC Luzern gearbeitet.

Brand freut sich auf die Herausforderung

Als Spieler war der Niedersachse unter anderem für Werder Bremen und den VfL Wolfsburg aktiv, absolvierte insgesamt über 100 Bundesligaspiele. Er spielte im offensiven Mittelfeld. Vielleicht hilft ihm das, um der zuletzt lethargisch wirkenden Jahn-Offensive neuen Schwung zu verleihen.

Gerade im mentalen Bereich ist Brand nach den zuletzt negativen Ergebnissen gefragt. "Aber Fußball ist ein Tagesgeschäft. Deshalb kann das Selbstvertrauen auch ganz schnell wiederkommen", ist der neue Trainer überzeugt. Und einen kleinen Stimmungsumschwung hat er bereits geschafft, wie Andreas Geipl erzählt: "Ich denke, dass wir jetzt mit neuem Elan und neuer Spielfreude in das nächste Spiel gegen Bielefeld gehen." Ob er ein gutes Gefühl für Samstag habe? "Auf jeden Fall", sagt Geipl.