Straubinger Tagblatt

Läuferisch und spielerisch klar überlegene Eisbären lassen die Tigers schlecht aussehen


Den einzigen Tigers-Treffer gegen Berlin erzielt Derek Hahn (vorn), der hier im Nachschuss Rob Zepp überwindet. Sturmpartner Karl Stewart braucht nicht mehr eingreifen. Foto: Schindler

Den einzigen Tigers-Treffer gegen Berlin erzielt Derek Hahn (vorn), der hier im Nachschuss Rob Zepp überwindet. Sturmpartner Karl Stewart braucht nicht mehr eingreifen. Foto: Schindler

Von Redaktion idowa

(wel) Es war ein typisches Wochentagsspiel in der DEL, das die Tigers gegen Berlin lieferten: Kaum Stimmung, wenig Emotion - das Match plätscherte vor sich hin und die Eisbären feierten am Ende einen völlig verdienten 2:1-Erfolg.

Die Gastgeber kamen von Anfang an nicht ins Spiel, waren immer einen Schritt langsamer als die Berliner und waren über 60 Minuten gesehen deutlicher unterlegen, als es das Ergebnis aussagt. Berlin hingegen war spielerisch und läuferisch eine Klasse für sich und konnte von den Tigers nie in Gefahr gebracht werden.

"Wir waren von Anfang an nicht richtig im Spiel", erkannte auch Trainer Jürgen Rumrich. "Berlin war schneller, cleverer, hat geschickt und gut gespielt und wir haben kein Mittel gefunden." Dass sein Team angesichts von nur einer Strafzeit zu wenig Kampf gegen die spielerisch und technisch überlegenen Gäste gesetzt hätte, wollte Rumrich so nicht stehen lassen: "Solche Spiele gibt es einfach mal im Laufe einer langen Saison. Berlin hat einfach geschickt gespielt und nichts zugelassen. Sie sind eben auch nicht irgendein Team, sondern das dominierende deutsche Team der letzten Jahre."

Dementsprechend zufrieden war auch Gäste-Coach Don Jackson: "Das erste Drittel war schon der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben sehr stark begonnen und das ganze Spiel über kaum etwas zugelassen. Wir haben lediglich die Vorentscheidung im Laufe des Spiels vergeben, weil wir leichtfertig unsere Chancen vergeben haben und Straubings Torhüter auch stark gehalten hat."

Berlin nutzt einziges Powerplay
Die Eisbären in der Krise? Davon war von Anfang an nur wenig zu sehen. Läuferisch und technisch stark präsentierte sich Deutschlands Vorzeige-Club am Pulverturm von Beginn an. Chancen gab es am Anfang auf beiden Seiten nur sporadisch. Was durchkam, wurde eine sichere Beute von National-Torhüter Rob Zepp auf Berliner und Tigers-Backup Jan Guryca auf Straubinger Seite.

Und in ihrem ersten und einzigen Überzahlspiel in der Partie schlugen die Gäste gleich zu. Einen Schuss von Florian Busch konnte Guryca zwar noch abwehren, aber im Nachschuss traf Constantin Braun zur Führung. Die Tigers kamen erst zu Drittelende auch zu Chancen, aber erst hatte Stewart Pech, dass Zepp die Scheibe in Nachfassen halten konnte und dann scheiterte Meloche aus kurzer Distanz an der Fandhand des Torhüters. Insgesamt lief bei den Gastgebern aber spielerisch recht wenig.

Der zweite Abschnitt begann gleich mit einem Paukenschlag: Friesen spielte zunächst bei einer Zwei-gegen-Eins-Situation noch einmal quer, erhielt den Puck aber noch einmal zurück und vollstreckte nach 47 Sekunden zum 0:2. Die Tigers schienen nun kurzzeitig völlig von der Rolle und spätestens als Hahn in der 27. Minute auch noch einen Alleingang eher kläglich vergab, schien das Spiel seinen Lauf zu nehmen. Aber die Gastgeber kamen zurück, denn in der 30. Minute machte es Hahn besser, traf im Nachschuss zum Anschluss. Das gab Straubing nun Auftrieb und die zweiten zehn Minuten des Abschnitts waren die beste Straubinger Phase im Spiel.

Aber schon im Schlussdrittel fanden die Berliner wieder zu ihrem Spiel und ließen so gut wie keine Chancen der Tigers zu. Die Gastgeber brachten im Schlussabschnitt insgesamt gerade einmal vier magere Schüsse auf das Tor und Berlin letztlich ziemlich problemlos den glanzlosen, aber hoch verdienten Sieg über die Zeit.

Mehr dazu lesen Sie im Straubinger Tagblatt vom 30. Oktober 2010!