Am Sonntag fand der 29. Kunsthandwerkermarkt im Alten Schlachthof statt.

"Ich hab mich verliebt!": rief frech Res Neuenschwander vom Clowntheater Spectaculum bei der offiziellen Eröffnung des 29. Kunsthandwerkermarktes im Alten Schlachthof von Straubing aus.

"Ich hab mich verliebt!", könnten neben den Honoratioren zahlreiche Besucher am Samstag und Sonntag auch zu ihren Begleitern gesagt haben, angesichts der dort herschenden Stimmung und all den unterschiedlichen Unikaten und Objekten aus Keramik, Holz-, Textil und vielem mehr.

Neben den Künstlern und Kunsthandwerkern unterhielt gerade das Clowntheater Spectaculum mit viel Charme, Walk Acts und fröhlichem Kinder-Mitmach-Zirkus. Wie seit Jahren begleiteten David und Katrin Mages mit einer Mischung aus Herz, Gefühl und musikalischer Vielfalt den Spaziergang über den Markt. Am Sonntag luden sie außerdem zu einem Brunch mit Michael Aumer mit Bossa Nova und gefühlvollen Balladen ein.

Stolze Lokalpolitiker

Die Klänge des Bluval untermalten den Markt noch zusätzlich, der von der Sonne in strahlende Farben getaucht wurde. Die Vertreter der zuständigen Politik aus Stadtrat, Landkreis und Bundestag wiesen in ihren Eröffnungsreden stolz auf das Ambiente des Alten Schlachthofs hin, indem der Markt nun zum fünften Mal stattfand.

Die langjährige Schirmherrin des Kunsthandwerkermarktes, Stadträtin Hannelore Christ, hob die Besonderheit dieses Kunst-, Kultur- und Jugendzentrums hervor. Sie gratulierte zudem den Organisatoren Katharina Heusinger und Martin Waubke zu der gelungenen Veranstaltung, deren Erfolg Oberbürgermeister Markus Pannermayr gerade in ihrer Authentizität und ungekünstelten Art als herausragende Bereicherung des Straubinger Herbstes sah.

Landrat Josef Laumer sah in diesem Markt die Befruchtung von Stadt und Land, waren es doch die beiden Töpfermeister Katharina Heusinger und Martin Waubke, die ihre Idee von einem Kunst- und Handwerkermarkt von der Spek bei Steinach über den dortigen Schlosshof und den in Straubing schließlich in den Alten Schlachthof trugen.

MdB Alois Rainer begleitete seine Kollegen bei dem Rundgang über das Areal des Schlachthofs.

Von der Cocon-Blüte zum "Weibsbild"

Rolf Eibl gehörte neben seinen Klangspielen und den von Hand hergestellten besonderen Drechselwaren wie Schüsseln aus Walnussholz, Holzanhängern oder gar Flaschenverschlüssen zu den etwa 60 ausstellenden Künstlern, Handwerken und Fieranten des Marktes.

Nur eine kleine Auswahl kann vorgestellt werden. Da waren die Mobiles aus Carbon, Messing oder Aluminium von "My Himmeli", mit denen Doris Lösch aus Oberschneiding, inspiriert durch Finnland, Lichtspiele und Transparenz in Wohnumgebung zaubern will. Die Teddybären von Monika Pfeifer gehören seit Jahren zum Markt wie die Glasobjekte von Andrea Franz und die unterschiedlichsten Filzarbeiten von Christine Stadler oder Christiane Mayer.

Die Vielfältigkeit des Handwerks zeigte sich sogar in Produkten wie dem Kaffee. "Praline in der Tasse" nennt Gerlinde Hohenadl Cajima, einen Gewürzkaffee, stark wie ein guter Espresso oder Mokka, der in jahrhundertelanger Tradition in vielen Teilen der Welt Kaffee mit Gewürzen vereint. Geröstete Bohnen als Schmuck zeigte Carlo Zanoni.

Soll der Duft der Bohnen erhalten bleiben, werden die Schmuckstücke nach dem Tragen in Dosen aufbewahrt. Nach traditionellem Kaltverfahren handgefertigte Naturseifen von der Aleo-Vera-Seife bis zur Tiramisu-Seife, winzige Fimo-Objekte zur Verzierung aller erdenklichen Gegenstände und kleinste Blüten aus dem Cocon, dem Nest der Seidenraupe, und mit den Farben aus der Seidenproduktion eingefärbt, wechselten mit Steinobjekten und -skulpturen.

Da stand der alte Webstuhl, an dem sich mancher selbst versuchen konnte wie auch am Töpfertisch im Schlachthof selbst, und da gab es, wie soll es anders sein auf einem Keramikermarkt, die unterschiedlichsten Keramikgegenstände. Jeder Künstler beeindruckte mit seiner individuellen Art der Produktion, der Farbwahl und des Designs - Gartenkeramik, Geschirr und "Weibsbilder".