SSV Jahn Regensburg

Kommentar: Beierlorzer hat sich diese Chance verdient!


Sympathieträger: Achim Beierlorzer überzeugte beim SSV Jahn nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.

Sympathieträger: Achim Beierlorzer überzeugte beim SSV Jahn nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.

Achim Beierlorzer verlässt Jahn Regensburg und wird neuer Trainer des 1. FC Köln. Die Chance Bundesliga hat sich der 51-jährige Franke verdient. Ein Kommentar.

Es ist der Fluch der guten Tat! Nachdem der SSV Jahn Regensburg zweimal in Folge souverän den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft hat, verlieren die Oberpfälzer mit dem Ende dieser Saison ihren Erfolgstrainer Achim Beierlorzer. Seit Montag ist dessen Wechsel zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln perfekt. Der Jahn verliert damit einen tollen Trainer, der zudem menschlich auf ganzer Linie zu überzeugen wusste.

Achim Beierlorzer verlässt den SSV Jahn Regensburg so, wie er gekommen ist: offen, ehrlich und durch die Vordertür. Er sei über jeden Schritt auf dem Laufenden gehalten worden, berichtete Geschäftsführer Christian Keller auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. "Achim war auch in dieser Sache offen und glaubwürdig", betonte er. Im Profigeschäft sicherlich alles andere als alltäglich. Doch alles andere hätte auch verwundert, nachdem Beierlorzer in den vergangenen beiden Spielzeiten neben dem sportlichen Erfolg auch als Person seine Spuren beim Jahn hinterlassen hat.

Beierlorzer ist nach Markus Weinzierl 2012 und Heiko Herrlich 2017 bereits der dritte Trainer in der jüngeren Vergangenheit, der sich beim Jahn für einen Job im Fußball-Oberhaus empfohlen hat. Der Jahn scheint ein gutes Sprungbrett für ambitionierte Übungsleiter zu sein.

Kein Aktionismus

Nun geht es darum, einen neuen Trainer zu finden. Man werde nicht in Aktionismus verfallen, kündigte Keller an. Mit Beierlorzer und Vorgänger Heiko Herrlich hat der Sportchef zweimal ein sensationelles Händchen bewiesen. Seit Keller beim Jahn die neuen Trainer auswählt, wurde es meist eine Lösung, mit der zuvor kaum einer gerechnet hatte. Gut möglich, dass er wieder einen Trainer aus dem Hut zaubert, den noch niemand auf dem Schirm hat - der aber zum ganz eigenen Weg des SSV Jahn passt. Das Anforderungsprofil deckt sich mit dem vor zwei Jahren: Die Persönlichkeit muss genauso passen wie die Spielidee, dazu muss der neue Trainer Spieler weiterentwickeln können.

All das hat Beierlorzer in den vergangenen beiden Jahren mit Bravour umgesetzt und den Jahn letzte Saison auf Rang fünf und in dieser Spielzeit bislang auf Rang acht geführt. Nun hat er sich die Chance redlich verdient, sich in der Bundesliga zu beweisen. Und der Jahn? Der wird mit einem neuen Trainer auch nächstes Jahr versuchen, die 2. Bundesliga zu halten. Mit den in den vergangenen Jahren geschaffenen Strukturen kann der Verein positiv nach vorne schauen und weiter erfolgreich sein - unabhängig vom Trainer Achim Beierlorzer.

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