Die Jungstörche im Nest am Hundsmarkt trainieren fleißig ihre Flügel, um in den nächsten Tagen sich ernsthaft in die Lüfte zu schwingen. Mit kräftigen Flügelschlägen schaffen sie es, sich einen Meter und manchmal auch etwas mehr sich über das Nest zu schwingen. Nun sind die drei verbliebenen Jungstörche 63 beziehungsweise 61 Tage alt, nach 60 bis 63 Tagen sollen Störche laut ihrer Biologie flugfähig sein. Flugfähig heißt aber nicht unbedingt, dass sie auch dazu bereit sind. Dies kann der Schierlinger Horstbeobachter Robert Beck aufgrund seiner Erfahrungen in seinen vielen Beobachtungsjahren bestätigen. Im Schierlinger Nest dauerte es immer mindestens 65 Tage, manchmal sogar 70 Tage bis sich der erste Jungstorch traute aus dem Nest zu springen. Nach dem Tod des vierten geschlüpften Kükens am 8. Mai entwickelten sich die drei verblieben Geschwister gut, das Wetter spielte der Aufzucht heuer wohl in die Karten. Längere Regenperioden blieben aus und als es mal kühler wurde, hatten sie schon ein entwickeltes Gefieder, um sich zu schützen. Die Altstörche animierten ihren Nachwuchs auch dazu zu fliegen und ihnen zu folgen. Sie kommen immer wieder nur kurz ins Nest, wobei die Jungen Futter erwarteten, aber keines bekommen. Nun hegen die Storchenfreunde die Hoffnung, dass keiner der Jungstörche den Sprung aus dem Nest zu früh wagt, damit er auch aus eigener Kraft es wieder dahin zurückschafft.