Landkreis Regensburg
Jahn-Mitglieder wählen Klaus Eder in den Aufsichtsrat
24. Oktober 2018, 22:00 Uhr aktualisiert am 24. Oktober 2018, 22:00 Uhr
Die Mitglieder des SSV Jahn Regensburg haben am Mittwochabend fünf Aufsichtsräte, darunter den jahrzehntelangen DFB-Physio Klaus Eder, gewählt.
Bei der Mitgliederversammlung des SSV Jahn Regensburg am Mittwochabend im marinaforum in Regensburg stand die Wahl von fünf Aufsichsräten an. Neu in dieses Gremium wurde Klaus Eder gewählt. Für den jahrzehntelangen Physiotherapeuten der Nationalmannschaft stimmten 259 der 304 stimmberechtigten Mitglieder.
"Ich bin unweit des alten Jahnstadions groß geworden und bin von Kindesbeinen an Jahnfan", sagte Eder bei seiner Vorstellung. Er wolle nun seine "Kraft und die Erfahrung aus 30 Jahren beim Deutschen Fußball-Bund" beim Jahn einbringen.
Klaus Eder ersetzt im Aufsichtsrat den suspendierten Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der bei der Mitgliederversammlung ebenfalls anwesend war. Zudem gewählt wurden von den Mitgliedern die vorgeschlagenen Norbert Fritsch (205 Stimmen), Dr. Andreas Gietl (252), Günter Hödl (279) und Walter Schwabenbauer (248).
Präsident Rothammer blickt zurück
Vor der Aufsichtsratswahl blickte Präsident Hans Rothammer auf das Jahn-Jahr zurück. Als "hervorragende Nachricht" bezeichnete er, dass der Jahn am 16. Oktober des vergangenen Jahres wieder 90-prozentiger Gesellschafter der KGaA geworden sei. "Das ebnet uns den Weg in die Zukunft", sagte Rothammer und bedankte sich in diesem Zusammenhang auch bei Volker Tretzel, der bei der Übertragung der Anteile beteiligt war.
Ebenfalls positiv: Bereits rund 60 Prozent der für den Anteilskauf aufgenommenen Darlehen konnte der Jahn bereits zurückzahlen. Was den Vorstandsvorsitzenden besonders freute: "Die ganze Region ist aufgestanden, um den Jahn vor fremdem Zugriff zu retten. Gott sei Dank ist uns das gelungen." Der Jahn sei ein Verein aus Ostbayern für die Bürger dieser Region und solle nicht "Spielball von Finanzinteressen" werden.
Weiter "jeden Cent umdrehen"
Ebenfalls freute Rothammer, dass sowohl der e.V. als auch die Kapitalgesellschaft einen Überschuss erzielen konnten. "Aber das ist kein Grund zum Übermut", mahnte er. "Wir müssen und werden weiterhin jeden Cent umdrehen." Der Jahn sei aber derzeit wirtschaftlich "selbstständig und überlebensfähig".
Der oberste Grundsatz des Jahn sei finanzielle Solidität. Zudem müsse alles Erreichte nach unten abgesichert werden. Daniel Leserer, Vorstand Finanzen & Controlling, verkündete einen Jahresüberschuss von 1,629 Millionen Euro (im Vorjahr: 234.000 Euro). Hier profitiere der Verein von den Zuschüssen der KGaA. Der Überschuss werde in die Infrastruktur, also in Werte für die Zukunft fließen.
Rothammer marschiert voran
Auch an die Fans wandte sich Rothammer: "Ihr seid die Seele des Vereins." Zu den Vorfällen in Fürth nahm der Präsident ebenfalls Stellung. Man werde sich nicht mit einer lapidaren Antwort des Innenministeriums zufrieden geben. "Und wenn wir nächste Saison wieder in Fürth spielen", kündigte Rothammer an die Fans gerichtet an, "dann gehe ich mit euch an der Spitze vom Bahnhof mit zum Stadion."
Geschäftsführer Christian Keller blickte in einer emotionalen Rede auf das vergangene Jahr zurück. Er gab einen Einblick in die Jugendarbeit und in die Finanzen der KGaA. "Der Jahn ist nicht mehr mit dem Jahn der Saison 2013/14 zu vergleichen", sagte er. "Der Weg ist aber noch nicht beendet und darf auch nicht zu Ende sein." Der Geschäftsführer appellierte an eine "funktionierende Gemeinschaft" und sagte: "Jedes Spiel in der 2. Bundesliga ist für den Jahn ein riesengroßes Geschenk." Auch mögliche Rückschläge seien nicht gleichbedeutend mit einem Scheitern. "Entscheidend ist immer, wie man damit umgeht", so Keller.