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Integrationspreis der Oberpfalz Regierung: Zwei Auszeichnungen gehen in den Landkreis
17. Oktober 2019, 18:08 Uhr aktualisiert am 17. Oktober 2019, 18:35 Uhr
Für ihr Engagement sind am Donnerstag sechs Vereine, Schulen und Projektvertreter mit dem Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz ausgezeichnet worden. Die beiden mit je 1 000 Euro dotierten zweiten Preise gingen an die katholische Pfarrgemeinde Neutraubling und an den TV Hemau. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und der Oberpfälzer Regierungspräsident Axel Bartelt verliehen die Auszeichnungen.
Die Pfarrgemeinde Neutraubling zeichne sich dadurch aus, dass sie Personen, unabhängig von Alter, Herkunft und Religion Unterstützung und Nähe schenke, hieß es in der Laudatio. Bedürftige würden von ehrenamtlichen Teams einmal pro Woche mit Lebensmitteln bei der Tafel und im 14-tägigen Rhythmus bei der Kleiderkammer versorgt.
Ein Großteil der Abnehmer dieser Angebote seien Zugewanderte. Es gehe bei den Angeboten auch darum, Kontakte zu knüpfen, Vertrauen zu schaffen und Aufmerksamkeit zu schenken. Die inklusive Gruppe der "Saitenfreunde" umrahme Veranstaltungen musikalisch. Ehrenamtliche böten eine Hausaufgabenbetreuung für Migrantenkinder an.
Sport als Mittel zur Integration
Mit einem weiteren zweiten Preis wurde der TV Hemau 1904 ausgezeichnet. Der engagierte Sportverein leiste sowohl durch seine sportlichen Aktivitäten als auch durch handwerkliche Projekte hervorragende Integrationsarbeit, lobte Bartelt.
Die Arbeitsgruppe "Integration von Flüchtlingen" ermögliche es den Neuzugewanderten, sich aktiv in Sport und Gesellschaft zu integrieren. Denn beim Sport spiele die unterschiedliche Herkunft, Sprache oder Religion keine Rolle. Einigen Geflüchteten sei der Sprung in die Fußballherrenmannschaften gelungen, wo sie nun mit Erfolg am regulären Spielbetrieb teilnehmen. Außerdem führe der TV Hemau die Geflüchteten an die Arbeitswelt in Deutschland heran. Bei der Pflege der Außenanlagen und der Renovierung der Fassade des Sportheimes werde der Umgang mit Werkzeugen, Selbstorganisation und Teamwork gelehrt.
Wichtig ist respektvoll miteinander umzugehen
"Sie sind diejenigen, die sich tagtäglich vor Ort für Integration einsetzen und sie mit Leben erfüllen", richtete sich Minister Herrmann an alle Preisträger. "Das ist eine unbezahlbar wertvolle Leistung." Es gebe viele Erfolgsgeschichten von Menschen, die in Bayern eine neue Heimat gefunden haben. Wichtig sei es, mit Achtung und Respekt aufeinander zuzugehen und mit kulturellen Unterschieden ohne Vorurteile umzugehen - vor allem in einer Zeit, in der der Rechtspopulismus stärker werde.
"Wir müssen Hass, Gewalt und Ausgrenzung entgegentreten", sagte Herrmann. Die Art und Weise der Integration sei entscheidend für das Bayern von morgen. Die Migranten ermutigte Herrmann, ehrenamtlich aktiv zu werden. Es gebe etwa die Möglichkeit, sich zum ehrenamtlichen Kulturdolmetscher ausbilden zu lassen, um anderen Neuzugewanderten zu helfen.