SSV Jahn Regensburg
Herrlich: "Ich warne lieber vorher, bevor es ein böses Erwachen gibt"
19. Juli 2016, 9:33 Uhr aktualisiert am 19. Juli 2016, 9:33 Uhr
Jahn-Trainer Heiko Herrlich erklärt, auf welche neuen Herausforderungen sich seine Mannschaft in der 3. Liga einstellen muss und warum ihm die Testspielniederlage gegen Buchbach nicht unrecht war.
Keine zwei Wochen mehr, dann rollt der Ball wieder in der 3. Liga. Für Aufsteiger Jahn Regensburg - in der vergangenen Saison erst Regionalliga-Meister und dann Relegationssieger gegen den VfL Wolfsburg II - kann es zunächst nur ein Ziel gegen: 45 Punkte sammeln für den Klassenerhalt. Für in der Vergangenheit Geleistetes, bekommt man in der neuen Saison nichts mehr geschenkt. Das ist auch Trainer Heiko Herrlich bewusst, wie er in einem Interview mit der Webseite des DFB äußert: "Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass bei einigen schlechten Ergebnissen Euphorie schnell in Kritik umschwenken kann. Ich warne lieber vorher, bevor es ein böses Erwachen gibt."
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Denn, auch das dürfte Herrlich mittlerweile mitbekommen haben: Das Publikum in Regensburg ist durchaus anspruchsvoll. Oder wie es der Coach ausdrückt: "Bei unseren Fans herrscht ein großer Hunger und Durst nach Erfolgen. (...) Man merkt, dass Regensburg eine Sportstadt ist. Klar ist aber auch: Der Funke muss von der Mannschaft auf die Fans überspringen. Wir müssen in Vorleistung gehen."
Deshalb sagt Herrlich auch, er sei über die Testspielniederlage gegen Regionalligist TSV Buchbach nicht unglücklich gewesen. So wurden bei den Spielern noch einmal die Sinne geschärft für die Aufgaben, die in der 3. Liga warten. "Wir dürfen nicht glauben, dass die Gegner Spalier stehen und uns zu der guten letzten Saison gratulieren wollen. Alle Spieler haben gesehen, dass wir in jeder Partie hart arbeiten müssen", erklärt Herrlich.
Dass auf seine Mannschaft in der 3. Liga ein anderer Fußball zukommt, also noch in der Regionalliga, ist Herrlich bewusst. Vor allem die Schnelligkeit und Aggressivität nennt er dabei als Unterschiede: "Da müssen wir uns schnell anpassen. Fehler werden in der 3. Liga gnadenlos bestraft." Das Spielsystem seiner Mannschaft will er deswegen aber nicht umstellen: "Wir müssen uns zwar auf das angesprochene schnellere Spiel einstellen. Unsere Partien sollen aber nach wie vor eine Attraktion für unser Publikum sein. Ist der Gegner im Ballbesitz, wollen wir geschlossen Widerstand leisten und den Ball so schnell wie möglich zurückerobern." Die erste Mannschaft, die das zu spüren bekommen soll, ist am 30. Juli Hansa Rostock mit Herrlichs Vorgänger Christian Brand als Trainer.