SSV Jahn Regensburg

Heiko Herrlich im Interview: "In Regensburg sehe ich ein großes Potenzial"


Jahn-Trainer Heiko Herrlich.

Jahn-Trainer Heiko Herrlich.

Der Teamgedanke ist dem Fußball-Lehrer Heiko Herrlich immens wichtig. Im großen Weihnachts-Interview mit idowa spricht der Coach des SSV Jahn Regensburg über seine Spielphilosophie und erklärt, wie er den Drittligisten im Jahr 2017 noch stärker machen will.

Im Jahr 2015, kurz vor Weihnachten, wurde Heiko Herrlich (45) als neuer Trainer des SSV Jahn Regensburg vorgestellt. Der ehemalige Stürmer, der mit Borussia Dortmund die Champions League gewonnen hat und im Trikot von Borussia Mönchengladbach Torschützenkönig der Bundesliga geworden ist, sollte den Verein als Nachfolger von Christian Brand zurück in die 3. Liga führen. Nach einem halben Jahr harter Arbeit gelang im Mai in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg II der Aufstieg. Zur Winterpause steht der Liga-Neuling auf dem guten elften Rang.

Im Interview spricht Heiko Herrlich über...

...den Teamgedanken beim SSV Jahn: "Wir haben das von den Spielern immer wieder eingefordert: Dass sie ihre Haltung verändern, dass sie ein Team werden und dass sie Diener des anderen sind. Wir haben immer wieder auf diese Sachen hingewiesen und hatten nach Rückschlägen auch die nötige Geduld. Im Gegensatz zu Statistiken ist die Teamfähigkeit aber nicht messbar. Aber ich glaube, dass der Fan ein gutes Gefühl dafür hat, ob die Spieler für sich selbst oder für die Mannschaft arbeiten. Diese Teamfähigkeit hat man in den Aufstiegsspielen auf jeden Fall gesehen."

...seine Gefühlswelt beim Aufstieg: "In den Gesprächen wollte ich die Leute im Verein, vor allem Christian Keller und Hans Rothammer, davon überzeugen, dass ich auf die Aufgabe brenne und das unbedingt machen will. Ich sehe hier ein großes Potenzial mit der sportbegeisterten Stadt und dem neuen Stadion. Mich hat die Herausforderung gereizt und ich habe gesagt: Messt mich daran, ob wir den Aufstieg schaffen. Denn nur dadurch hätte sich mein Vertrag ja ursprünglich verlängert. Ich bin damit auch ein Stück weit ins Risiko gegangen. Denn das hätte auch schiefgehen können, dann wäre es für mich persönlich sicher schwer geworden. Aber ich war davon überzeugt und habe versucht, diese Überzeugung auszustrahlen. Auch wenn mir nicht immer nach einem Freudenschrei zumute war, habe ich immer an die Sache geglaubt. Dass wir es geschafft haben - vor allem die Art und Weise, wie wir es geschafft haben - das hat für das alles entschädigt. Es waren wunderbare Momente und Gefühle, die mir keiner mehr wegnehmen kann."

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...die fehlende Konstanz in der bisherigen Saison: "Das wird unser Ansatzpunkt für die Rückrunde sein. Wir brauchen eine größere Kontinuität und müssen unser Leistungspotenzial voll ausschöpfen, um öfters diese Topleistungen zu bringen. Auffällig ist, dass die Mannschaft bessere Leistungen abrufen kann und befreiter aufspielt, wenn sie nicht in der Favoritenrolle ist. Diese Hürde im Kopf müssen wir nehmen, damit wir es auch schaffen, uns als Favorit durchzusetzen."

...sein Hinrundenfazit: "Größtenteils bin ich mit den Leistungen zufrieden. Wir haben sicher viele Torchancen liegen gelassen, haben in der einen oder anderen Situation zu naiv agiert. Punktetechnisch sind wir aber im Soll, und an den letzten Spielen hat man gemerkt, dass wir aus der Talsohle wieder heraus sind. Fußball ist ein Ergebnisspiel, daran werden wir letztlich gemessen. Die Leistung hat größtenteils gepasst, mit kleinen Hängern. Wir müssen daran arbeiten, dass diese Hänger wegbleiben."

Das ausführliche Interview mit Heiko Herrlich lesen Sie in der Weihnachtsausgabe Ihrer Heimatzeitung oder bei idowa+.