Landkreis Regensburg
Großer Erfolg für Wissenschaftsstadt
14. April 2013, 12:43 Uhr aktualisiert am 14. April 2013, 12:43 Uhr
Mit der Entscheidung des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft ist es nun amtlich: Die seit 2009 mit Mitteln des Freistaats Bayern finanzierte Fraunhofer-Projektgruppe BioCat wurde positiv evaluiert. Damit werden die Straubinger zur dauerhaften Forschergruppe des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Zudem soll die Projektgruppe weiter wachsen und chemische Energiespeicher für das Fraunhofer-Centrum für Energiespeicherung CES entwickeln.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2009 hat sich die Fraunhofer-Projektgruppe BioCat zu einer festen Institution in der Stadt entwickelt. Damit sie auch weiterhin erfolgreich arbeiten darf, musste sie sich nun, nach Ablauf der ersten drei Jahre, einer ausführlichen Evaluierung durch unabhängige Gutachter aus Industrie, akademischer Forschung und Öffentlichkeit unterziehen.
Bereits Ende 2012 hatte die Projektgruppe um Prof. Dr. Volker Sieber die bisherigen Arbeiten in einem ausführlichen, mehr als 60 Seiten umfassenden Rechenschaftsbericht zusammengestellt und den Gutachtern vorgelegt. "Neben der wissenschaftlich-technischen Arbeit waren auch die finanzielle Entwicklung der Gruppe und unsere Vernetzung mit regionalen und überregionalen Partnern aus Industrie und Forschung zu bewerten", erklärt Prof. Sieber.
Fraunhofer-Projektgruppe wird weiter wachsen
Die Gutachterkommission tagte Anfang des Jahres in der Stadt und kam in ihrer Entscheidung zu einem sehr positiven Ergebnis. Nach ihrer Ansicht haben die Mitarbeiter der Fraunhofer-Projektgruppe eine beeindruckende Aufbauarbeit geleistet. Die ehrgeizigen Ziele seien erreicht und die Projektgruppe habe sich gut für die Zukunft aufgestellt.
Damit wird die Fraunhofer-Projektgruppe BioCat in Straubing zur dauerhaften Abteilung des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und voraussichtlich Ende 2014 mit endgültigem Ablauf der Anschubfinanzierung in die Bund-Länder-Finanzierung aufgenommen. Zudem ist jetzt endgültig klar: Die Fraunhofer-Projektgruppe BioCat kann im Rahmen des Fraunhofer-Centrums für Energiespeicherung CES weiter wachsen. Noch dieses Jahr sollen deshalb die Bauarbeiten zur Erweiterung des Fraunhofer-Gebäudes an der Schulgasse beginnen. Ziel ist ein Bezug Ende 2014. "Es soll knapp doppelt so groß werden wie das bestehende Gebäude und Raum für rund zehn weitere wissenschaftliche und technische Mitarbeiter und bis zu zehn studentische Mitarbeiter bieten", verrät Prof. Sieber.
Derzeit beschäftigt die Fraunhofer-Projektgruppe zehn feste und fünf studentische Mitarbeiter. Ein kurzer Blick zurück: Die Fraunhofer-Projektgruppe BioCat nahm im August 2009 ihre Arbeit in Straubing auf. Die mit Mitteln des Freistaates Bayern finanzierte Projektgruppe gehört zum Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde der Neubau des Laborgebäudes eingeweiht. Im Fokus der Forschung der Projektgruppe steht die Entwicklung katalytischer Verfahren und neuer Produkte für eine nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Die Fraunhofer-Gesellschaft leistet damit einen Beitrag zum Rohstoffwandel in der chemischen Industrie. In dem von der EU-geförderten Projekt ChiBio beispielsweise entwickelt die Projektgruppe BioCat mit internationalen Partnern neue Verfahren, um aus chitinhaltigen Fischereiabfällen Spezial- und Feinchemikalien herzustellen, die als Ausgangsmaterial für neue Biokunststoffe dienen.
"Das Thema Energiespeicherung, mit dem wir uns zusätzlich beschäftigen werden, passt gut zu unseren bisherigen Themen", sagt der Leiter der Projektgruppe, Prof. Sieber. Außerdem sei es ein weiterer Baustein zu den vielen Themengebieten der bestehenden wissenschaftlichen Einrichtungen am Kompetenzzentrum, als dessen Teil sich die Fraunhofer-Projektgruppe sieht.
Die positive Evaluierung und die damit verbundene bauliche und thematische Erweiterung der Fraunhofer-Projektgruppe ist eine weitere wichtige Akzentuierung für Straubing als Wissenschaftsstadt und für Straubing als Region der Nachwachsenden Rohstoffe, ist Oberbürgermeister Markus Pannermayr überzeugt. Ziel der Stadt ist es, die Entwicklung auf dem Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe weiter zu forcieren, weil man es als Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb mit anderen Städten sieht. Und das sowohl in den Bereichen Forschung und Lehre als auch in der Wirtschaft. Wie diese Themenreihe gezeigt hat, ist man auf einem sehr guten Weg.