Landkreis Regensburg
Frau vor ein Auto geschubst? Rätsel um eine Nacht im Mai
15. November 2019, 13:22 Uhr aktualisiert am 15. November 2019, 13:22 Uhr
Späte Rache oder ein bewältigtes Trauma? Was wirklich hinter der Anzeige einer 36-jährigen Frau aus Regensburg über eine Dult-Nacht im Mai dieses Jahres steckt, müssen nun wohl Polizei und Staatsanwaltschaft klären. Ihr damaliger Freund soll auf dem Heimweg von der Dult versucht haben, sie umzubringen. Gut ein halbes Jahr später und nachdem die Beziehung in die Brüche ging, brachte sie den Fall zur Anzeige.
Der Vorfall soll sich in der Nacht auf Sonntag, den 26. Mai, ereignet haben. Die Frau und ihr damals ebenfalls 36-jähriger Freund waren auf dem Heimweg von einem Dult-Abend, als es zwischen den beiden zu einer Auseinandersetzung gekommen sein soll. Der Konflikt gipfelte laut Polizei darin, dass ihr Freund die 36-Jährige vor ein vorbeifahrendes Auto schubste.
Erst nach der Trennung entschloss sich die mutmaßlich misshandelte Frau, den Sachverhalt bei der Polizei zu schildern: Ihr ehemaliger Lebensgefährte soll die Frau auf der Oberpfalzbrücke - ungefähr auf Höhe des Dultplatzes - auf die Straße geschubst haben, als sich gerade ein Auto näherte. Wie sie selbst aussagte, wurde die Frau von dem Auto erfasst. Der Autofahrer hatte zunächst angehalten. Nachdem er kurz mit der 36-Jährigen gesprochen hatte, war er weiter gefahren.
Der ehemalige Freund der Frau fiel an dem Abend im Mai noch öfter auf und wurde schließlich von Polizeibeamten in Gewahrsam genommen. Die Beamten allerdings wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was kurz zuvor passiert war. Auf Basis der Aussage seiner Ex-Freundin ermittelt die Kripo jetzt auch wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt. Die Polizei bittet außerdem um Hinweise zu dem Vorfall: Wer den Vorfall in der Nacht auf der Oberpfalzbrücke beobachtet hat, soll sich unter 0941/506-2888 bei der Polizei melden.
Insbesondere der Fahrer des Autos, vor das die Frau geschubst worden war, werde dringend als Zeuge gesucht, schreibt die Polizei in ihrem Pressebericht.