Die Nacht von Montag auf Dienstag. Um kurz vor Mitternacht knallt es plötzlich zwischen Wenzenbach und Bernhardswald im Landkreis Regensburg. Ein BMW wird gegen mehrere Bäume geschleudert, die junge Fahrerin stirbt später im Krankenhaus

Die 18-jährige Fahranfängerin war mit ihrem BMW E36 Compact auf der Kreisstraße R6 unterwegs, als sie bei regennasser Fahrbahn plötzlich die Kontrolle über ihren Wagen verlor. Das Auto wurde einen kleinen Abhang hinuntergeschleudert und krachte dann gegen mehrere Bäume. Die 18-Jährige wurde dabei in dem Wrack eingeklemmt.

Während andere Autos einfach an der Unfallstelle vorbeifuhren, hielt ein junger Mann als Erster und zunächst auch Einziger an. Laut eigener Aussage hatte der 20-Jährige auf dem Heimweg Lichter im Wald gesehen und sich dabei sofort gedacht, dass etwas schlimmes passiert sein musste. Daher fackelte er nicht lange und lief in den Wald. Mehrere Autos kamen ihm dabei entgegen - niemand hielt an. "Dabei hatten diese Autofahrer doch deutlich bessere Sicht auf die Unfallstelle, als ich", beschreibt der 20-Jährige.

An der Unfallstelle angekommen, erkannte aber auch der junge Mann, dass ihm hier die Hände gebunden waren. Das Wrack war schwer deformiert. Es gelang dem 20-Jährigen nicht, die schwer verletzte Fahrerin zu befreien. Sie war in dem Wrack eingeklemmt. Den Notruf hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits abgesetzt. Also versuchte der Ersthelfer, in der Zwischenzeit weitere Hilfe zu mobilisieren. Doch vergebens. Wieder fuhren einige Autofahrer einfach an ihm vorbei. Erst nach einigen Minuten hielt ein weiterer Mann an.

Letztlich musste die Feuerwehr mit schwerem Gerät anrücken, um mit Rettungsscheren und Rettungsspreizern das Autodach des Unfallwagens abzunehmen. Erst dann konnte die schwer verletzte 18-Jährige befreit und ins Krankenhaus gebracht werden. Dort starb sie kurze Zeit später.

Ein Gutachter wurde jetzt von der Staatsanwaltschaft Regensburg damit beauftragt, den Unfall zu analysieren.