"Hauptsache gewonnen"
Dem Jahn fällt das Siegen auch gegen Schlusslicht Rain nicht leicht
10. April 2016, 8:50 Uhr aktualisiert am 10. April 2016, 8:50 Uhr
Der SSV Jahn hat auch gegen den Tabellenletzten Rain Mühe, das Spiel zu gewinnen. Jetzt stehen zwei wichtige Auswärtsspiele an.
Überzeugend war das nicht, was der SSV Jahn Regensburg am Freitagabend in der Continental Arena auf den Platz gebracht hat. Mit viel Mühe erkämpfte sich der Tabellenführer der Regionalliga Bayern am Ende ein 1:0 (0:0) gegen das Schlusslicht TSV Rain. Aber nach zuvor drei Spielen in Folge ohne Dreier und dem schwachen Auftritt in Buchbach stimmte dieses Mal zumindest das Ergebnis. Durch den Sieg konnten die Regensburger ihre Spitzenposition verteidigen.
"Es war ein hartes Stück Arbeit für uns, aber nach den 90 Minuten haben wir absolut verdient gewonnen", fasste Angreifer Markus Ziereis zusammen. Der Angreifer selbst war es, der in der 67. Minute mit einem herrlichen Schuss aus rund 18 Metern das goldene Tor für die Regensburger erzielte. Für ihn war es im sechsten Spiel nach der Winterpause der zweite Treffer. "Da ist eine Riesenlast von mir runtergefallen", zeigte sich der Oberpfälzer erleichtert.
Harte Analyse
Insgesamt war der Auftritt des Jahn aber eher ernüchternd. "Es ist klar, dass wir nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt haben", erklärte Ziereis. Trainer Heiko Herrlich und Sportchef Christian Keller hatten nach der Niederlage in Buchbach in der vergangenen Woche klare Worte gefunden. Sie forderten von der Mannschaft eine deutliche Reaktion. "Wir haben in der Woche viel analysiert", berichtete Ziereis, "wir haben uns wieder darauf besinnt, was der Grundstein für den Erfolg ist. Und das ist nunmal die harte Arbeit."
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Den Druck hat man der Mannschaft auch deutlich angesehen, von Leichtigkeit war im Spiel des Tabellenführers nur wenig zu erkennen. "Man hat gesehen, dass der ein oder andere in der Anfangsphase nervös agiert hat", stellte Herrlich fest.
Offensiv fehlte lange die letzte Entschlossenheit und hinten ließ man durch leichtfertige Fehler auch die eine oder andere gute Möglichkeit der Gäste zu. Das Konzept Rains ging voll auf. Hinten stand das Team von Tobias Luderschmid gut, hielt den Jahn meist vom eigenen Tor fern und ließ über weite Strecken fast ausschließlich Schüsse aus der Distanz zu. So sagte auch Herrlich: "Ich sehe es kritisch, dass wir ein weiteres Mal im letzten Drittel unsere Möglichkeiten schlecht ausgespielt haben." Bei der Fülle an Torchancen hätte man das Spiel viel früher entscheiden, ja den Gegner sogar "abschießen" müssen.
Keller: "Gradmesser ist Amberg"
Ob er die geforderte Reaktion gesehen habe, wurde Christian Keller nach dem Spiel gefragt. "Wir haben drei Punkte geholt, das zählt am Schluss. Der Gradmesser ist Amberg", wich der Sportchef etwas aus. Letztlich gilt es beim Jahn, die Partie abzuhaken. Und so fasste Ziereis das Spiel letztlich treffend mit den Worten zusammen: "Hauptsache gewonnen."
Und lange Zeit zum Grübeln haben die Domstädter sowieso nicht. Denn es stehen zwei wichtige Aufgaben bevor. Am Dienstag geht es zum Derby nach Amberg, am Samstag ist man zu Gast beim direkten Verfolger Wacker Burghausen. In diesen Spielen will der Jahn endlich seine Auswärtsschwäche ablegen. Seit einem halben Jahr haben die Regensburger auf fremdem Platz nicht mehr gewonnen. "Wir dürfen uns nicht verrückt machen", sagt Ziereis, "egal ob Heim- oder Auswärtsspiel, wir müssen einfach alles reinwerfen." Herrlich wird vor dem Auswärtsspiel auch etwas ändern. Die Spieler werden nicht im Bus, sondern jeder privat nach Amberg reisen. Und der Trainer macht deutlich: "Einen Auftritt wie in Buchbach will ich nicht noch einmal sehen."