Landkreis Regensburg

CSU-Delegiertenversammlung: Graf Lerchenfeld zieht Kanidatur zurück - Aumer gewinnt


Thomas Gabler (Kulturreferent, Mitte) und Maria Eichhorn (ehemalige Abgeordnete und bayerische Landesvorsitzende von donum vitae) gratulieren Peter Aumer (links) zum Sieg.

Thomas Gabler (Kulturreferent, Mitte) und Maria Eichhorn (ehemalige Abgeordnete und bayerische Landesvorsitzende von donum vitae) gratulieren Peter Aumer (links) zum Sieg.

Von Redaktion idowa

Paukenschlag bei der Nominierungsversammlung zur Bundestagswahl der Regensburger CSU: Philipp Graf Lerchenfeld hat am Samstag überraschend seine Kandidatur zurückgezogen. Zuvor hatte er den schlechten politischen Stil innerhalb der Partei scharf kritisiert. Direktkandidat für die Bundestagswahl 2017 wird nun Peter Aumer.

Der Kreisvorsitzende der Landkreis CSU stand zuvor im Zentrum von Lerchenfelds Kritik. Wie berichtet werfen einige Parteimitglieder Aumer vor, die vorangegangene Wahl der Delegierten am 11. November in Deuerling in seinem Sinne beeinflusst zu haben. Demnach sollen Parteimitglieder, die Lerchenfeld und nicht Aumer als Kandidaten bevorzugen, erst gar nicht als Delegierte nominiert worden sein. Ein Großteil der 104 Delegierten stand also hinter Aumer. Eben jene Delegierten entschieden aber heute darüber, wen die CSU in das Rennen um ein Bundestagsmandat schickt. Kritiker warfen Aumer vor, Lerchenfeld damit praktisch ausgebootet zu haben. "Das war eine strategisch gut angelegte Aktivität, die feine englische Art war es aber nicht", meinte etwa der langjährige Kreisrat Dr. Rudolph Ebneth. Deutlicher äußerte sich da schon Gerhard Gröschl, Vorsitzender der Mittelstandsunion: "Dort herrscht die pure Arroganz der Macht", urteilte er jüngst über Aumer und seine Anhänger. "Leider geht es bei solchen Wahlen nicht um Kompetenz, Bildung oder Lebenserfahrung. Es ist die reine Postenschacherei".

Das war offenbar auch Lerchenfeld ein Dorn im Auge: Bei seiner Ansprache im Rahmen der Nominierungsversammlung kritisierte er diesen "schlechten politischen Stil", der in seiner Partei Einzug gehalten habe. Sichtlich bewegt kündigte er an, seine Kandidatur deswegen zurückzuziehen. Damit blieb neben Aumer nur noch Astrid Freudenstein als Kandidatin übrig. Aumer selbst, der sich schon zuvor kaum dazu geäußert hatte, ging auch in seiner Ansprache nicht auf Lerchenfelds Vorwürfe ein.

Die Wahl selbst endete dann denkbar knapp: Peter Aumer gewann mit 81 zu 78 Stimmen (eine Stimme wurde als ungültig nicht gezählt) gegen seine Stadt-Konkurrentin. Er wird damit der Direktkandidat der Regensburger CSU für die kommende Bundestagswahl.

Ein ausführlicher Bericht folgt.

Mit den Tränen kämpfend kündigte Philipp Graf Lerchenfeld an, dass er seine Kandidatur zurückziehen werde. Zuvor hatte er sich einen heftigen Schlagabtausch mit Peter Aumer geliefert, dem er schlechten politischen Stil vorwirft.

Mit den Tränen kämpfend kündigte Philipp Graf Lerchenfeld an, dass er seine Kandidatur zurückziehen werde. Zuvor hatte er sich einen heftigen Schlagabtausch mit Peter Aumer geliefert, dem er schlechten politischen Stil vorwirft.