Knochenmarkspender gesucht
Christian Falter aus Atting hat Blutkrebs
24. April 2020, 17:27 Uhr aktualisiert am 24. April 2020, 19:55 Uhr
Es ist eine Horrornachricht, die seiner Familie den Boden unter den Füßen wegzieht: Vor fünf Wochen erfährt Christian Falter aus Atting im Landkreis Straubing-Bogen, dass er an Leukämie erkrankt ist. Seine Familie sucht nun nach einem geeigneten Spender für die nötige Knochenmarktransplantation - und geht angesichts der Corona-Pandemie ungewöhnliche Wege.
"Zu Beginn taten meinem Mann die Waden weh, erst die eine, dann die andere", berichtet Iris Falter, Christians Ehefrau. Es bildeten sich rote Beulen an den Unterschenkeln, dann ein roter Strich von der Ferse über die gesamte Wade. Als Falters Hausärztin das sah, war sie alarmiert. Bei einer Untersuchung im Straubinger Krankenhaus wurde eine Thrombose diagnostiziert. Weitere Untersuchungen folgten. Am Abend des 18. März dann die erschütternde Diagnose: Blutkrebs. Christian Falter musste umgehend in die Regensburger Uni-Klinik.
Er leidet an einer seltenen und aggressiven Form der Leukämie. Wenn nicht reagiert worden wäre, wäre ihr Mann nach 14 Tagen verstorben, sagten die Ärzte zu Iris Falter. So wurde von heute auf morgen ihr Leben und das ihrer Kinder Saskia und Raphael auf den Kopf gestellt.
Engagierter Familienvater
Normalerweise könne ihrem 53-jährigen Mann wenig etwas anhaben. In seiner Freizeit engagiert sich der Familienvater für den SC Rain als Trainer, Platzwart und Jugendleiter. In der A-Jugend des Vereins trainiert er seinen eigenen Sohn. "Nach der Familie ist der Fußball sein zweites Leben", erzählt Iris Falter lachend. Der 53-Jährige arbeitet im Schichtdienst bei BMW in Regensburg. "Selbst wenn er Spätschicht hat, steht er vorher noch auf dem Fußballplatz. Darin geht er total auf", sagt Iris Falter.
All das muss leider derzeit hintenanstehen. Erschwerend zur Diagnose Krebs kommt hinzu, dass die Corona-Pandemie keine Besuche im Regensburger Uniklinikum zulässt. Christian Falter hat seit einigen Wochen seine Frau und Kinder nicht gesehen. Zwar sind Telefonate möglich, aber persönliche Besuche sind aufgrund der Infektionsgefahr strikt untersagt. "Sehr belastend" sei diese Zeit, sagt Iris Falter. Aber ihr mache Hoffnung, dass die Ärzte mit der eingeleiteten Chemotherapie zufrieden seien. "Und meinem Mann geht es derzeit auch den Umständen entsprechend recht gut, auch wenn die Behandlung schon hart ist", sagt sie.
Spender dringend gesucht
Allerdings führt an einer Stammzellentransplantation kein Weg vorbei. Ein Spender mit mindestens 80 Prozent Übereinstimmung mit Christians Gewebe wäre laut der behandelnden Ärzte nötig. Iris Falter und die Kinder wurden bereits getestet - leider kommen sie als Spender nicht infrage. Deshalb rufen sie jetzt öffentlich dazu auf, sich registrieren zu lassen. Jeder Mensch, der gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen.
Weil aufgrund der Corona-Situation keine öffentliche Registrierungsaktion möglich ist, haben Iris Falter und ihre Kinder eine Onlineaktion auf die Beine gestellt. Unter diesem Link kann ein Registrierungsset bestellt werden. Dann erhält man ein Stäbchen, mit dem man einen Abstrich aus der Wangenschleimhaut nimmt. Iris Falter und ihre Kinder wünschen sich endlich gute Nachrichten: "Wir hoffen inständig, dass sich ein passender Spender findet."