Landkreis Regensburg
Bischof Voderholzer auf Fußwallfahrt nach Altötting
31. Mai 2020, 17:55 Uhr aktualisiert am 31. Mai 2020, 17:55 Uhr
Eigentlich hätten an diesem Samstag vor Pfingsten rund acht- bis neuntausend Pilger aus dem Bistum Regensburg in Altötting sein sollen. Wie jedes Jahr wären sie auch 2020 in den oberbayerischen Wallfahrtsort gezogen, zum "Herzen Bayerns", und das zum 191. Mal. Doch in Zeiten von Corona ist alles etwas anders.
Viele der Pilger beginnen den Weg normalerweise am Donnerstag in Regensburg. Bis zum Samstagmorgen legen sie 111 Kilometer zurück. In diesem Jahr konnte die Regensburger Fußwallfahrt aufgrund der Corona-Pandemie nicht in der gewohnten Weise stattfinden. Ausgefallen ist sie allerdings nicht: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ging gemeinsam mit dem Pilgerführer Bernhard Meiler zumindest die letzten Kilometer bis zum Gnadenort, wie das Bistum am Sonntag in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Auf dem Rücken trug der Bischof dabei einen Rucksack, prall gefüllt mit Gebetsanliegen. Zweitausend Bitten trug der Bischof selbst in die Gnadenkapelle und legte sie vor der Schwarzen Madonna nieder. Im Anschluss an seine Pilgerstrecke feierte Bischof Rudolf die Heilige Messe in Anwesenheit von Pilgerpfarrer Hannes Lorenz und Pilgerführer Meiler. Der Gottesdienst wurde im Internet live übertragen.
Trotzdem mit dabei: "Wallfahrt dahoam"
"Wallfahrt dahoam" lautete der Aufruf der Organisatoren. Zuhause sollten sich die Pilger auf den Weg machen, ein kleines Stück gehen, wie gewohnt beten und singen. Pilgerpfarrer Hannes Lorenz aus Nabburg stellte in seinem Grußwort am Ende der gemeinsamen Messfeier fest: "Viele haben mitgebetet. Das macht uns zu einer großen Pilgerschar."
Wallfahrt noch nie ausgefallen - auch 2020 nicht
Pfarrer Lorenz selbst ist den Weg bis nach Altötting zu Fuß gegangen. Gemeinsam mit seiner Haushälterin war er vier Tage unterwegs. Einige Pilger haben es ihm gleichgetan und sind den ganzen Weg oder wenigstens einen Teil gegangen - alleine oder in der häuslichen Gemeinschaft, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben während der Corona-Pandemie.
In ihrer beinahe zweihundertjährigen Geschichte musste die Regensburger Fußwallfahrt noch nie ausfallen. Während des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Terrordiktatur war das Pilgern untersagt. Allerdings waren doch einige wenige Gläubige auf dem Weg.