Kommentar zum Trainerwechsel der Straubing Tigers

Bill Stewart ist nicht der Alleinschuldige


Bill Stewart musste nach nur 13 Spielen als Trainer der Straubing Tigers gehen.

Bill Stewart musste nach nur 13 Spielen als Trainer der Straubing Tigers gehen.

Nach nur 13 Spielen als Trainer der Straubing Tigers wurde Bill Stewart am Mittwoch entlassen. Die alleinige Schuld an der aktuellen Situation trägt er aber nicht. Ein Kommentar.

Es hätte besser kaum passen können. Am Dienstagabend, kurz nach Spielende, tönte aus den Lautsprechern im Eisstadion am Pulverturm "Es ist Zeit zu gehen" von der Band "Unheilig". Zeit zu gehen war dann auch für Bill Stewart, den Trainer der Straubing Tigers. Am Mittwochmorgen, einen Tag nach der 1:6-Heimpleite im Kellerduell gegen die Grizzlys Wolfsburg, wurde ihm von Manager Jason Dunham mitgeteilt, dass seine Zeit in Niederbayern abgelaufen ist. Nach nur 13 Spielen, von denen lediglich drei gewonnen wurden, zogen die Tigers die Reißleine. Der letzte Tabellenplatz sowie eine Mannschaft, der zuletzt die Power fehlte und die zum Teil auch überfordert wirkte, waren der Auslöser dafür. Bill Stewart nun aber alleine die Verantwortung für die aktuelle Situation zuzuschreiben, wäre zu kurz gedacht.

Denn, davon ist zumindest auszugehen, auch Manager Jason Dunham wollte im Sommer den Spielstil der Mannschaft verändern. Schließlich sucht sich ein Sportlicher Leiter ja einen Trainer, dessen System er für das richtige hält. Spielerisch starkes und laufintensives Eishockey wollte Stewart mit seinem Team bieten. Davon war bislang nur wenig zu sehen. In den vergangenen beiden Spielzeiten kamen die Tigers zweimal in die Playoffs - und zwar mit einfachem Eishockey. Defensiv gut stehen, schnell umschalten. Obwohl das Spielermaterial zu großen Teilen gleich ist, wollte die sportliche Führung den Spielstil aber offenbar verändern.

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Nach gerade einmal einem Viertel der Saison mussten die Tigers auf zwei sehr wichtigen Positionen bereits eine Kurskorrektur vornehmen. Zunächst wurde die deutsche Torhüter-Lösung durch die Verpflichtung von Drew MacIntyre über den Haufen geworfen, nun also der frühzeitige Tausch auf der Trainerposition. Dass für Levko Koper, der seit einigen Spielen überhaupt keine Rolle mehr spielt, trotz Probetrainings eine Kontingentstelle quasi verschenkt wurde, davon spricht schon kaum noch jemand, weil es noch das geringste Problem ist.

Es war nach den letzten Leistungen zwingend notwendig, auf der Trainerpositon zu reagieren. In der Kabine soll es atmosphärische Spannungen gegeben haben und das System Stewarts passte schlicht nicht zum Spielermaterial. Aber auch Manager Jason Dunham, der im Jahr eins nach der Zeit von Larry Mitchell, was die Kaderplanung betrifft, erstmals wieder alleine in der Verantwortung steht, muss sich den Fragen der Verantwortlichen stellen.