Niederbayern

102 Tote auf den Straßen - deutlich mehr Unfälle


Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

Von red

Das Polizeipräsidium Niederbayern zieht eine gemischte Verkehrssicherheitsbilanz für das Jahr 2012. Die Anzahl der Unfälle sind auf dem höchsten Stand seit 10 Jahren. Erfreulicherweise konnte der Niederbayerische Polizeipräsident Josef Rückl jedoch einen Rückgang der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer verzeichnen. Auf Niederbayerns Straßen mussten im letzten Jahr 102 Tote registriert werden, was einen leichten Rückgang von 4,7 Prozent bedeutet. "Dieser Rückgang wird Motivation für uns alle sein, die Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nochmals zu forcieren", so Polizeipräsident Rückl anlässlich der Bekanntgabe der Unfallstatistik 2012, denn "jeder Unfalltote sei einer zu viel". Er kündigte an, diesbezüglich vor allem die Hauptunfallursachen wie Geschwindigkeit und Alkohol weiterhin konsequent bekämpfen zu wollen.


Einer der schwersten Unfälle ereignete sich auf der B20 bei Ascha - hier starben insgesamt vier Menschen (idowa berichtete). Der schwere Verkehrsunfall fand am Sonntag, 3. Juni, statt. Gegen 1.10 Uhr waren zwei Litauer - 25 und 26 Jahre - in einem Taxi in Richtung Furth im Wald unterwegs. Auf Höhe der Ortsumfahrung Ascha kam ein entgegenkommender Opel auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal mit dem Taxi zusammen. Bei dem Unfall gab es vier Tote, darunter zwei Kleinkinder.

Ein weiterer schwerer Unfall geschah am 27. Oktober. Ein Kleinbus, besetzt mit sechs rumänischen Staatsbürgern, krachte mit hohem Tempo auf einen langsam fahrenden Lastwagen. Drei Menschen starben in den Trümmern, die übrigen drei Insassen wurden teils lebensgefährlich verletzt (idowa berichtete).


Kerndaten

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern registrierten die Polizeidienststellen im vergangen Jahr 37.029 Verkehrsunfälle, hiervon 5.131 Unfälle mit Personenschaden und 31.898 Unfälle mit Sachschaden. Dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2011 einen Anstieg um 4,8 Prozent. Im Jahr 2012 verloren 102 Menschen auf Niederbayerns Straßen ihr Leben, fünf Personen weniger als im Vorjahr (-4,7 Prozent).

Insassensicherung

"Gurt rettet Leben"! Die Bedeutung dieses Satzes lässt sich aus den statistischen Werten des letzten Jahres eindrucksvoll ablesen. Von den 57 getöteten Pkw-Insassen im Jahr 2012 hatte jeder vierte keinen Sicherheitsgurt bzw. keine Kinderrückhalteeinrichtung benutzt. Durch konsequente Kontrollen und entsprechende Ahndung sollen derartige Verstöße verringert werden.

Geschwindigkeitsunfälle

In der Statistik der letzten zehn Jahre ist auch hier ein Rückgang der Verkehrsunfälle festzustellen, jedoch musste das Polizeipräsidium Niederbayern im vergangenen Jahr im Bereich der Geschwindigkeitsunfälle einen Anstieg hinnehmen. Die Gesamtzahl der Unfälle mit überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit stieg 2012 um 185 auf insgesamt 1780 Unfälle an. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr (1595) einen Anstieg um 11,6 Prozent. Insgesamt kamen 2012 bei Verkehrsunfällen wegen überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit in Niederbayern 30 Menschen ums Leben, 1.050 Personen wurden verletzt.

Das Polizeipräsidium Niederbayern hat sich zum Ziel gesetzt, derartige Geschwindigkeitsunfälle durch verstärkte technische Verkehrsüberwachung massiv zu verringern. An Unfallschwerpunkten sollen vor allem durch Radar- und Lasermessungen "Raser" abgehalten werden, sich und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden und zu schädigen.

Risikogruppe "Junge Erwachsene" (18 - 24-Jährige)

Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf Niederbayerns Straßen insgesamt 3.582 Verkehrsunfälle bei denen "Junge Erwachsene" beteiligt waren. Dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2011 (3.647) einen Rückgang um 1,8 Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2012 bei derartigen Unfällen 19 "Junge Erwachsene" getötet und 1.319 verletzt.

Verkehrsunfälle mit Ursache Alkohol- bzw. Drogeneinfluss

Im Jahr 2012 verringerten sich die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss von 629 im Vorjahr auf 587. Die Zahl, der bei diesen Unfällen getöteten Personen, ging signifikant von 18 auf 8 zurück. Der Anteil der festgestellten Alkoholunfälle im Verhältnis zum Gesamtunfallaufkommen stellt zwar lediglich einen Anteil von 1,6 Prozent dar, Alkoholunfälle fordern jedoch nach wie vor einen hohen Anteil an Todesopfern. So waren 2012 etwa 7,8 Prozent der Unfallopfer in einen sogenannten Alkoholunfall verwickelt. Für die niederbayerischen Polizeidienststellen gilt es daher nach wie vor, Fahrten unter Alkoholeinfluss konsequent zu verhindern bzw. zu unterbinden.

Auch die Zahl der Unfälle unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss ist von 42 auf 35, um 16,7 Prozent, zurückgegangen. Jedoch kamen 2012 bei derartigen Verkehrsunfällen vier Menschen ums Leben. Das Polizeipräsidium Niederbayern wird auch 2013 einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit auf dieses Unfallgeschehen legen.

Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern

Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern ist im Vergleichszeitraum von 897 auf 946 (+5,5 Prozent) angestiegen. Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer ist im Berichtszeitraum von vier auf drei zurückgegangen.

Motorisierte Zweiradfahrer

Vor allem bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von "schweren Motorrädern" ist ein Anstieg festzustellen. 2012 waren insgesamt 605 (+3,6 Prozent) motorisierte Zweiradfahrer mit mehr als 125 ccm an Verkehrsunfällen beteiligt. Hier kamen insgesamt 25 (+2) Zweiradfahrer ums Leben, 557 Menschen wurden dabei verletzt.

Wenn man alle Arten motorisierter Zweiradfahrer berücksichtigt, dann erhöht sich die Anzahl der Unfalltoten auf 27 und die Anzahl der Verletzten auf 886.

Obwohl der Anteil motorisierter Zweiradfahrer am Gesamtunfallgeschehen gering ausfällt, ist die Anzahl der Verletzten mit über 17 Prozent, insbesondere aber mit 26,4 Prozent aller Verkehrsunfalltoten, überproportional hoch. Bei jedem 4. Unfalltoten handelt es sich um einen Zweiradfahrer. Durch unterschiedlichste Bekämpfungsstrategien versucht das Polizeipräsidium Niederbayern diesem negativen Trend entgegenzuwirken. So sollen vor allem an sogenannten "Bikerstrecken", an denen ein erhöhtes Unfallaufkommen festgestellt werden musste, polizeiliche Verkehrskontrollen sowie entsprechende Geschwindigkeitsüberwachungen, derartige Unfallfolgen verringern.

Wildunfälle

Die Anzahl der registrieren Wildunfälle ist auf 12653 (+8,4 Prozent) angestiegen, dabei wurden insgesamt 94 Personen verletzt (+19 Prozent). In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern wird hier versucht, durch Erkenntnisse der Wildunfallkommissionen aber auch durch bauliche Maßnahmen, die Unfallzahlen zu reduzieren.

Polizeiliche Präventions- und Verkehrssicherheitsarbeit

Auch 2013 wird es Ziel des Polizeipräsidiums Niederbayern sein, die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle auf Niederbayerns Straßen zu verringern. Durch entsprechende Konzepte, wie z. B. "Ankommen statt Umkommen", einer zielgerichteten Verkehrsüberwachung, soll es gelingen, Verkehrsunfälle und deren Folgen zu verringern. Ziel des neuen Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 "Bayern Mobil - sicher ans Ziel" ist es, bis zum Jahr 2020 die Unfallzahlen zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten um 30 Prozent zu senken. Dies erfordert aber auch von jedem Verkehrsteilnehmer die Einhaltung bestehender Verkehrsregeln. Nur durch ein gemeinsames Miteinander, sowie gegenseitiger Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer wird es gelingen, diese Ziele umzusetzen.

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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Bei dem Unfall auf der B20 bei Straubing starben vier Personen. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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In der Nacht von Freitag auf Samstag sind auf der A3 bei einem Verkehrsunfall drei Menschen gestorben. Foto: Mathias Adam

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Die Gesamtunfallentwicklung seit 2003 bis 2012. Grafik: Polizei

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Die Unfallfolgen von 2003 bis 2012. Grafik: Polizei

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Bild eines tödlichen Unfalls im Bereich Passau, 8. Januar 2012. Foto: Polizei