Freude durch Helfen

Nächste Hiobsbotschaft: Rückschläge für Familie Schindler aus Viechtach

Viel Hilfe hat die Familie aus Viechtach für ihre kranke Tochter Jessica erhalten und sich kürzlich dafür bedankt. Nun aber plötzlich der nächste Rückschlag: Mutter Kathrin wurde kurz vor Weihnachten entlassen.


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Tochter Jessica ist rund um die Uhr auf Pflege angewiesen. 

Wer gerne für die Familie spenden möchte, hat die Möglichkeit, das über das "Freude durch Helfen"-Programm der Mediengruppe zu tun. Die Spendenaccounts lauten: IBAN DE 72 7425 0000 0000 0224 42 (Sparkasse Niederbayern-Mitte; BYLADEM1SRG) sowie IBAN DE 29 7426 0110  0005 5177 70 (Raiffeisenbank Straubing eG; GENODEF1SR2). Betreff: "Familie Schindler". (Es werden alle Spenden unter Angabe von Namen und Wohnort in unseren Medien veröffentlicht. Sollten Sie dem widersprechen, geben Sie bei Ihrer Überweisung bitte das Stichwort "anonym" an.)

Familie Schindler aus Viechtach kommt nicht zur Ruhe. Jetzt, kurz vor Weihnachten, gibt es die nächste Hiobsbotschaft: Kathrin Schindler, die Mutter, hat von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit verloren. Und wieder weiß sie nicht, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht.

Kathrin Schindler sitzt gemeinsam mit Tatjana Rak, Nachbarin und Freundin der Familie, bei uns in der Redaktion und erzählt von den neuesten Ereignissen. "Mir wurde in der Probezeit einfach gekündigt. Ohne Vorwarnung. Dabei dachte ich, dass alles passt", sagt sie und schüttelt fassungslos den Kopf. Vor Kurzem blickte sie eigentlich wieder ganz hoffnungsvoll in die Zukunft, nachdem sie und ihre Lieben so viel Hilfe bekommen hatten.

Bereits im Sommer wandte sich Kathrin Schindler an unsere Mediengruppe. Ihre 18-jährige Tochter Jessica ist von Geburt an schwer behindert. Sie hat unter anderem eine Hüftdysplasie, eine Fehlbildung der Hüftgelenke, Sehnenverkürzungen sowie eine schwere globale Entwicklungsstörung. Jessica kann nicht laufen, spricht nur ein paar Wörter. Sie ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen, muss gefüttert und gewaschen werden. Das alles stemmte die Familie - Mutter Kathrin, Vater Werner und Jessicas jüngerer Bruder Fabian - jahrelang gemeinsam. Doch 2023 erkrankte auch noch Vater Werner schwer und hat sich bis heute nicht erholt. Das Geld war knapp, Werners Rente reichte nicht. Vor allem nicht für das so dringend benötigte neue Auto, nachdem das alte schlappgemacht hat. Kathrin Schindler gab ihr Bestes, suchte sich eine Arbeit.

Zunächst wieder positiver in die Zukunft geblickt

Wegen der aufwendigen Pflege von Jessica konnte sie aber nur Teilzeit arbeiten, außerdem ist sie selber gesundheitlich angeschlagen. Hilfe von vielen Seiten erhielt die Familie, nachdem in unserer Mediengruppe über ihr Schicksal berichtet wurde. Das Auto konnte angeschafft werden und die Familie fasste wieder Mut. Denn: Die viele Unterstützung, die Spenden - das alles machte sie sprachlos und vor allem dankbar. Die Schindlers haben gesehen, dass sie nicht alleine sind. Die missgünstigen Kommentare, die es leider auch gab, versuchten sie zu ignorieren und freuten sich stattdessen über die vielen freundlichen Worte. "Und jetzt das", sagt Kathrin Schindler und seufzt. Tränen schimmern in ihren Augen. Der erneute Rückschlag, der Verlust der Arbeit, setzt ihr deutlich zu. "Na ja, wenigstens habe ich jetzt wieder mehr Zeit für meine Familie", versucht sie dem Ganzen noch etwas Positives abzugewinnen.

Die Pflege von Jessica, die Fahrten zu Ärzten, die Arbeit im Haushalt - das alles managt sie mehr oder weniger allein. Ihr Mann Werner sei einfach immer noch zu schwach. "Ja, Kathrin trägt Jessica die Treppe rauf und runter, kümmert sich um alles. Kein Wunder, dass es ihr zu viel wird", ergänzt Tatjana Rak. Sie wohnt seit sieben Jahren neben den Schindlers, kennt auch Jessica schon von klein an und versucht, die Familie zu unterstützen. "Ich schau, dass Kathrin auch mal rauskommt. Nehme sie zum Einkaufen mit, bin einfach nur da, um zu reden." Jeder habe in seinem Leben mit Schicksalsschlägen zu kämpfen, so Rak. "Man muss trotzdem das Beste aus allem machen", ist sie überzeugt. Und so verbringen die Schindlers und sie auch gerne mal Zeit zusammen, spielen Uno oder grillen. "Im Sommer hatten wir im Garten einen Fernseher aufgestellt. Da haben wir die EM geschaut", erzählt Rak. "Ja, das war schön", sagt Kathrin Schindler und lächelt.

Ablenkung tut ihr, genau so wie dem Rest der Familie, gut. Froh ist sie auch über die Unterstützung durch ihren Sohn. "Ich bin sehr stolz auf Fabian. Er hilft mir so viel", sagt sie. Gerade die Pflege von Jessica verlangt der Mutter einiges ab. "Sie hört meistens nur auf mich." Ein abendliches Bad, um zur Ruhe zu kommen, um Zeit für sich zu haben? Selbst das ist für Kathrin Schindler kaum möglich. "Letztens lag ich in der Wanne und musste dann gleich wieder raus, weil mein Mann Jessica einfach nicht beruhigen konnte."

Die Krankenkasse zahlt keine Medikamente mehr

Zeit zum Abschalten gibt es also kaum. Und dann belastet Kathrin Schindler auch noch die finanzielle Situation. "Seit Jessi 18 ist, müssen wir die Logotherapie und die Ergotherapie selber bezahlen. Auch die Medikamente übernimmt die Krankenkasse nicht mehr. Da kommt einiges zusammen."

Nach ihrem Jobverlust ist Kathrin Schindler erstmal krankgeschrieben. Sie hat Probleme mit den Händen. "Eigentlich müsste ich mich operieren lassen. Aber ich muss mich ja um Jessi kümmern."

Wie es im neuen Jahr weiter geht? Das lässt die Familie jetzt auf sich zukommen. Die Advents- und Weihnachtszeit wollen sie trotz aller Probleme genießen und es sich schön machen.

"Da veranstalten wir einfach unseren eigenen Weihnachtsmarkt", scherzt Tatjana Rak. Kathrin Schindler nickt und lächelt. "Das ist es auch, was mir Kraft zum Weiterkämpfen gibt", sagt die. "Die Hilfe von lieben Menschen."