Covid-19

Mittlerweile 16 Fälle in Viechtach

Landrätin Rita Röhrl informiert sich über Versorgung von Covid-19-Patienten


Auf dem Bild ist zu sehen: v.l. Dr. Jana Riedl (Chefärztin Innere Medizin/Gastroenterologie), Dr. Ulrich Valta Seufzer (Chefarzt Innere Medizin/Kardiologie), Dr. Günther Schmerbeck (Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin) und Landrätin Rita Röhrl im Gespräch vor der Arberlandklinik Viechtach.

Auf dem Bild ist zu sehen: v.l. Dr. Jana Riedl (Chefärztin Innere Medizin/Gastroenterologie), Dr. Ulrich Valta Seufzer (Chefarzt Innere Medizin/Kardiologie), Dr. Günther Schmerbeck (Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin) und Landrätin Rita Röhrl im Gespräch vor der Arberlandklinik Viechtach.

Von Redaktion Viechtach

Diese Woche hat sich Landrätin Rita Röhrl in der Arberlandklinik Viechtach nach der Versorgung der Covid-19-Patienten im Tochterunternehmen Arberlandkliniken erkundigt, weil sie sich selbst ein Bild machen wollte. Das Gespräch fand aufgrund des allgemeinen Besuchsverbots direkt vor der Arberlandklinik statt.

Chefärztin der Inneren Medizin (Schwerpunkt Gastroenterologie) Dr. Jana Riedl, Chefarzt der Inneren Medizin (Schwerpunkt Kardiologie) Dr. Ulrich Valta-Seufzer und Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin Dr. Günther Schmerbeck, die gleichermaßen für die Versorgung der Covid-19-Patienten zuständig sind, informierten allgemein über den Krankheitsverlauf und den generellen Umgang mit der Infektionskrankheit sowie die apparative Ausstattung in den Arberlandkliniken. "Auch wir sammeln jeden Tag neue Erfahrungen mit der Krankheit", erklärt Riedl.

Die Zahl der Covid-19-Infizierten nach Wohnorten, Stand Freitagmorgen.

Die Zahl der Covid-19-Infizierten nach Wohnorten, Stand Freitagmorgen.

Große psychische Belastung

So werden regelmäßig CT-Bilder der Lunge ausgewertet, da hier der aktuelle Krankheitsverlauf sichtbar werde. "Für das behandelnde Personal ist die Betreuung der Patienten ein sehr großer Aufwand", erklärt Riedl weiter. Die Ausstattung mit persönlichem Schutzmaterial, unter anderem Kittel, Handschuhe, Atemschutzmasken und Visier, die Lagerung der Patienten, welche insbesondere bei beatmeten sehr aufwändig ist und immer die Unsicherheit, sich möglicherweise selbst zu infizieren. Letzteres stellt eine zusätzliche psychische Belastung dar. "Wir sind wirklich sehr stolz auf unsere Teams - auf den Stationen, auf der Intensiv oder in den anderen Bereichen", ergänzt Schmerbeck.

Zwölf-Stunden-Schichten

Neben der Patientenversorgung sei aktuell ein großer Baustein auch Personal aus anderen Bereichen, beispielsweise Chirurgie oder OP, für die Behandlung der Infektionskrankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, zu schulen. "Wir müssen auch mit Ausfällen unseres Personals rechnen und müssen diesen dann entsprechend kompensieren können", erläutert Schmerbeck weiter. Auf der Intensivstation arbeite man aktuell bereits in Zwölf-Stunden-Schichten. Dies sei aufgrund des Katastrophenfalles arbeitsrechtlich möglich. Vor allem ginge es aber dabei darum, die Mitarbeiter zu schonen, da nur noch zwei anstatt drei Schichten pro Tag gearbeitet werden - so können mehr Personen ins "Frei" geschickt werden.

Dank für Leistung des Personals

Ein Austausch zur Behandlung von und dem Umgang mit Covid-19-Patienten erfolgt sowohl auf ärztlicher als auch auf pflegerischer Ebene. "Wir stehen auch in engem Kontakt zu unseren internistischen Kollegen in Zwiesel", so Riedl weiter. "Über Videokonferenzen teilen wir unsere Erkenntnisse aus und unterstützen uns so gegenseitig."

"Die Leistung des Personals kann man wirklich nicht genug honorieren", schloss Valta-Seufzer ab - darüber waren sich auch alle Beteiligten einig. Valta-Seufzer dankte allen Kollegen und den Verantwortlichen im Landkreis Regen für die unkomplizierte Unterstützung. "Es gilt nun, nicht lange weitere bürokratische Hürden aufzubauen, sondern schnell zu handeln", versichert Röhrl.

Noch Schutzausrüstung da

So habe man auch unkompliziert die Beschaffung weiterer Beatmungsgeräte genehmigt. Insbesondere für die weitere Versorgung des Personals mit persönlicher Schutzausrüstung werde sich die Landrätin einsetzen.

Hier sei aktuell noch Material vorhanden - niemand wisse aber, wann mit einer nächsten Lieferung zu rechnen sei - diese Situation besteht deutschlandweit. Für eine zentrale Beschaffung sei auch die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) verantwortlich.

Fünf auf der Intensivstation

"Wir sind im Landkreis Regen mit unseren Kliniken, insbesondere dem Personal sowie auch der Mannschaft der Führungsgruppe Katastrophenschutz hervorragend aufgestellt. Ich möchte mich auf diesem Weg noch mal bei allen für Ihren Einsatz in diesen doch nicht ganz einfachen Zeiten bedanken", schloss die Landrätin ab. In der Arberlandklinik Viechtach werden aktuell zehn Covid-19 Patienten behandelt, fünf davon auf der Intensivstation. In der Arberlandklinik Zwiesel wird Stand Freitagmorgen ein Covid-19-Patient stationär behandelt. Im Landkreis Regen gibt es (Stand Freitagmorgen) 70 bestätigte Fälle, davon mittlerweile 16 in Viechtach.