Gemeinderat Prackenbach
Hundesteuer wird ab Januar 2022 um 75 Prozent erhöht
20. Dezember 2021, 11:50 Uhr aktualisiert am 20. Dezember 2021, 15:39 Uhr
Neben der Bewerbung als Fairtrade-Gemeinde und der Ankündigung eines neuen Baugebiets in Krailing (wir berichteten) standen noch eine Reihe weiterer Punkte auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag in Prackenbach.
Nach über 17 Jahren Amtszeit wurde Johann Haimerl aus dem Amt als Feldgeschworener verabschiedet. "Hans hat immer seinen Mann gestanden, stets gewissenhaft und zuverlässig agiert. Solche Feldgeschworene findet man nicht leicht", bedankte sich Bürgermeister Andreas Eckl bei ihm.
Bereits im September, als Haimerl seine Amtsniederlegung zum Jahresende bekannt gab, wurde mit Johann Klein ein neues Mitglied in den Kreis der insgesamt sechs Feldgeschworenen der Gemeinde gewählt, der am Donnerstag vor dem Gremium seinen Amtseid ablegte.
Hundesteuer steigt im neuen Jahr
Für Diskussionen sorgte die Erhöhung der Hundesteuer zum Jahr 2022, die mit 20 Euro bisher die günstigste im ganzen Landkreis war, der Durchschnitt liegt bei rund 40 Euro. Als Begründung für eine notwendige Erhöhung wurde angeführt, dass durch Aufstellen, Befüllen der Tütenspender und Leeren der Hundetoiletten ein erhöhter Aufwand entstanden ist, der durch die zusätzliche Anschaffung von drei weiteren Hundetoiletten weiter steigen wird. Da die letzte Erhöhung 2004 erfolgte, kam aus dem Finanzausschuss der Vorschlag, die Kosten dem Landkreisschnitt anzunähern und auf 35 Euro zu erhöhen. Diesen sprunghaften Anstieg um 75 Prozent sei "ein falsches Signal an die Bürger", sprach sich Matthias Schedlbauer entschieden gegen den Vorschlag aus, er sei für eine moderate Erhöhung. Die anderen Räte sahen die Anhebung gerechtfertigt, sodass mit einer Gegenstimme (Matthias Schedlbauer) die neue Hundesteuer von 35 Euro zum Januar 2022 in Kraft treten wird.
Im Hinblick auf die Lüftungsgeräte für die Grundschule und Kindergärten hatte Eckl gute Neuigkeiten zu verkünden. Es laufen bereits Gespräche mit einem Hersteller, der über ausreichend Kapazitäten verfügt. Möglicherweise bleiben die Kosten sogar unter den Schätzungen, ein konkretes Angebot liegt noch nicht vor.
Ein kurzer Überblick über die großen Projekte wie etwa das neue Bürgerhaus oder die energetische Sanierung der Schule im vergangenen "brutalen Jahr" zeigte, dass sich die Gemeinde stetig und zukunftsfähig weiterentwickelt.
Dirtpark als besonderes Projekt
Von den zahlreichen umgesetzten Vorhaben hob Eckl auch den neuen Dirtpark heraus, der bereits über die Landkreisgrenzen bekannt ist. Mit 26 Geburten und 30 Sterbefällen blieb die Anzahl der Bürger bei 2.769 in etwa konstant.
"Die Themen werden uns auch im neuen Jahr nicht ausgehen", warf Eckl einen Blick ins neue Jahr, in dem unter anderem die Bewerbung als Fairtrade-Gemeinde, der Hochbehälter in Moosbach, das Baugebiet in Krailing, die Umstrukturierung der Kindergärten sowie die Fertigstellung des Dorfladens auf der Agenda stehen.
Mit wertschätzenden Worten und Weihnachtswünschen an seine Stellvertreter Eberhard Preiß und Johann Miethaner, alle Gemeinderäte, die Mitarbeiter der Verwaltung, den Feuerwehren der Gemeinde, den Vereinen und den Bürgern bedankte sich Eckl für alles, was man gemeinsam im vergangenen Jahr bewältigt habe. Besonderen Dank richtete er an Mirko Penzkofer für sein Engagement für den Dorfladen und Geschäftsstellenleiter Manfred Maier. Johann Miethaner schloss seinen Dank an den Bürgermeister für sein "bewundernswertes Engagement" und die Findigkeit für neue Baugebiete und zukunftsträchtige Projekte im Namen der Gemeinderäte an.
Bauangelegenheiten
in Einfamilienhaus mit Doppelgarage in Unterrubendorf sowie der Bau eines Einfamilienhauses mit Carport und Doppelgarage in Krailing wurden im Rahmen der Gemeinderatssitzung einstimmig genehmigt. Im Zuge der Anschaffung eines Kühlcontainers für den Dorfladen hat sich herausgestellt, dass dies sehr aufwendig und kostenintensiv ist. Der Container soll deshalb durch einen Anbau in Holzständerbauweise realisiert werden, für den ein Antrag zum Umbau eines Verwaltungsgebäudes nötig war. Der Gemeinderat erteilte seine Zustimmung. Auf der Tagesordnung standen auch die Stellungnahmen und Einwendungen der Fachstellen sowie der Öffentlichkeit, die den Bau des Solarparks Zirnberg 1 betreffen. "Es sind noch diverse Hausaufgaben zu machen, aber nichts, was man nicht umsetzen kann", resümierte Eckl, nachdem er die Rückmeldungen der Fachstellen vorgetragen hatte.