Veteranentag
Zwei Straubinger Soldaten spüren wenig von der Würdigung
15. Juni 2024, 17:22 Uhr
Dirk Meyer-Schumann wählt seinen Platz genau - denn von hier kann er den Notausgang sehen. Wenn der Straubinger ein Café betritt, setzt er sich so, dass er den Fluchtweg im Auge behalten kann. Es ist ein Reflex, der für ihn über die Jahre selbstverständlich geworden ist. Er hilft ihm. Neben dem 47-Jährigen sitzt seine Assistenzhündin Lucy. Auch sie hilft ihm, wenn er im Kopf nach Kabul zurückkehrt. Ohne sie könnte er an diesem verregneten Vormittag nicht hier sitzen und ein Gespräch über die Bundeswehr führen. Er müsste Angst haben, wieder tote Kameraden zu sehen.
Wenn Dirk Meyer-Schumann von Afghanistan erzählt, spricht er leise, aber deutlich. Man merkt, dass er nicht das erste Mal darüber redet. Man merkt nicht, dass er an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet. Die Narben, die Meyer-Schumann aus dem Auslandseinsatz mitgebracht hat, sind nicht sichtbar. Warum er Lucy braucht, warum er laute Geräusche fürchtet, warum er sich nach diesem Gespräch erst einmal erholen muss, verstehen viele Menschen nicht.
Jede Woche wurden sie mit Raketen beschossen
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