Rückblick
Wie ein Faschingszug nach dem Krieg in Feierlaune versetzte
17. Februar 2022, 15:52 Uhr aktualisiert am 17. Februar 2022, 15:52 Uhr
Die Straubinger freuen sich, weil sie nach langen Jahren, in denen nur Sirenengeheul auf den Straßen zu hören war, wieder einen Faschingszug anschauen können. Verschiedene Vereine und Geschäftsleute taten sich zusammen und stellten einen Faschingszug 1953 auf. Auf angemieteten LKWs setzten sich maskierte Männer und Frauen und verstreuten Konfetti, Bonbons und Freude.
Die Straubinger freuten sich zurück, weil sie wieder mal lachen konnten nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren. Hier ein Foto, aufgenommen 1953 von Heinz Groß, in der Bahnhofstraße. Es geht wieder aufwärts! So oder ähnlich fühlten die Straubinger und stiegen sogar auf Umzäunungen, um besser sehen zu können. "Juchhuuu" und "Trallala", rief ein älterer Straubinger neben mir und wollte mich animieren, das Gleiche wie er zu rufen. Ich schaute ihn etwas entgeistert an und fing an zu husten und bedeutete ihm, ich könne mich nicht so wie er exaltieren: "I hob an Huastn und ko ned laut!" - "Na klatsch hoit wenigstens, du bist doch no a junga Bua!" Ich mit meinen 15 Jahren genierte mich aber und entfernte mich von dem Freudbolzen.
Naja, Fasching ist halt so eine Sache, noch dazu, wenn er sich durch Straubings Straßen bewegt. War immer schon so. Einige lustige Menschen haben sich bemüht und stellten was auf die Beine und dann gabs immer wieder einige, denen man mit gar nichts eine Freude machen kann. Denkt nur an die zahlreichen Volksfestauszüge! Wie begeistert da die Straubinger mitmachen, hahahaha!