Der "nackte Mann" gewann
Straubingerin lässt sich Stadtturm auf den Arm tätowieren
13. Januar 2023, 15:05 Uhr aktualisiert am 13. Januar 2023, 15:05 Uhr
Anlässlich der Eröffnung ihres Tattoo-Studios „Feuer und Flamme“ in Straubing hat Besitzerin Sina Frohnholzer einen Termin für ein kostenloses Stadtturm-Tattoo an die Person verlost, die die beste Geschichte über ihre Heimatstadt erzählen konnte. Nicole Herwigs kuriose Story über einen nackten Mann überzeugte. Am Freitag löste sie ihren Gutschein ein.
Um Punkt 9 Uhr holt Frohnholzer ihre Nadel heraus. „Jetzt könntest du dich noch umentscheiden. Soll es vielleicht doch das Münchner Rathaus oder ein paar Bratwürste werden?“ Doch Herwig ist sich sicher, dass sie Straubing für immer begleiten soll. Der Stadtturm auf der Innenseite ihres Handgelenks soll perfekt zum Dirndl passen, erklärt die 39-Jährige.
Ein nackter Mann in Straubing?
Schon legt Frohnholzer los. Rund 45 Minuten lang sticht sie mit voller Konzentration das Fineline-Tattoo für ihre Gewinnerin. Währenddessen erzählt Herwig die kuriose Story, für die sie das 120 Euro teure Werk kostenlos gestochen bekommt: Vor knapp 20 Jahren ist sie mit ihren Freundinnen nach dem Gäubodenvolksfest durch Straubing gefahren, als sie plötzlich einen Mann am Amtsgericht gesehen haben, der „pudelnackt“ vor ihnen in Richtung Innenstadt gelaufen ist. Weil sie so stark gelacht haben, hat eine Polizeistreife ihr Auto angehalten.
Herwig versuchte den Beamten zu erklären, dass sie lieber dem nackten Mann folgen sollten, anstatt sie zu kontrollieren. Nachdem ein Alkoholtest negativ ausgefallen war, haben die Beamten den „Ernst der Situation“ erkannt und sich direkt auf die Suche nach dem Mann gemacht. Eine Geschichte, die offensichtlich nicht nur die Polizei erstaunt hatte, sondern auch Frohnholzer.
Nächste Tattoo-Idee steht schon fest
Von rund 20 Mails zur Tattoo-Aktion berichtet die Tätowiererin. Doch in den schwierigen Zeiten von Corona, Energiekrise und Krieg überzeugte die lustige Geschichte von Herwig sie und ihr Team. „Wir wollten einfach eine Gewinnstory, die zum Schmunzeln bringt.“
Zum Schluss reibt Frohnholzer die Haut mit einem speziellen Schaum ein und klebt eine Folie auf das frisch gestochene Tattoo, um es zu schützen. Trotz des Aberglaubens, dass Freitag, der 13. kein Termin sei, um waghalsige Ideen umzusetzen, ging alles gut. Überglücklich posiert Herwig für ein Bild – und schlägt auch schon eine Erweiterungsidee für ihr Tattoo vor: ein Riesenrad hinter dem Stadtturm.