Geburtsurkunden Knackpunkt
Neun Jahre in Deutschland, Arbeit in der Pflege, aber bisher nur befristete Aufenthaltserlaubnis
14. Februar 2021, 23:32 Uhr aktualisiert am 14. Februar 2021, 23:32 Uhr
Wir sind Straubinger", sagt Obsa Yadeta und lacht. Der 37-Jährige ist mit seiner Frau Katime Yalli (33) vor neun Jahren aus Äthiopien geflüchtet - vor dem Bürgerkrieg. "Vor der ständigen Angst." Seitdem leben die beiden in Straubing. Die ersten dreieinhalb Jahre in einer Asylbewerber-Unterkunft. Sie haben viel gewartet. Aber nicht passiv gewartet. Sie haben viel Hilfe erfahren - von Ehrenamtlichen. Und selber viel geholfen, auch ehrenamtlich. Bei der Caritas, im Begegnungscafé des Freiwilligenzentrums und - als evangelische Christen - im Familienhaus der Christuskirche. Sie sprechen hervorragend Deutsch, obwohl es vier Jahre gedauert hat, ehe sie den ersten offiziellen Kurs besuchen konnten. Sie sprechen und verstehen Bayrisch - für Fortgeschrittene. Obsa Yadeta und Katime Yalli leben mittlerweile in einer Wohnung der Städtischen Wohnungsbau, die sie sich gemütlich eingerichtet haben, und erwirtschaften ihren Unterhalt selber. Sie haben sich beruflich ganz neu orientiert. In der Pflege. Mit Herzblut. In einer Sparte, wo Arbeitskräfte dringendst gesucht sind. Was sie dennoch nicht haben und sich sehnlichst wünschen, wie übrigens auch ihre Arbeitgeber, das Klinikum St. Elisabeth und der ambulante Pflegedienst Protschka, wäre nur eins, eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis.
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