Football

Alles gegeben, nichts mitgenommen: Straubing Spiders kassieren in der GFL in Schwäbisch Hall nächste bittere Niederlage

Die vierte Saisonniederlage mussten die Straubing Spiders am Sonntagnachmittag hinnehmen. Als klarer Außenseiter nach Schwäbisch Hall gereist, kassierten die Gäubodenstädter beim amtierenden deutschen Meister eine 7:28 (0:0, 7:14, 0:7, 0:7)-Niederlage.


Straubings Offense um Running Back Kamal Cass scheiterte wiederholt an der Defensive des Meisters.

Straubings Offense um Running Back Kamal Cass scheiterte wiederholt an der Defensive des Meisters.

Von Maximilian Andorfer

Es ist so ein bisschen die Storyline der bisherigen Saison in der German Football League (GFL) der Straubing Spiders: Lange Zeit gestaltet man die Partie bei den Schwäbisch Hall Unicorns offen, erarbeitet sich gute Chancen auf Punkte und den Sieg, verschenkt diesen am Ende aber selbst. Beim Stand von 7:21 standen die Straubinger am Sonntagnachmittag vor der gegnerischen Endzone. Es war genug Zeit auf der Uhr für einen möglichen Ausgleich, da vor allem die Defensive der Spinnen erneut eine grandiose Partie aufs Parkett brachten, doch beim dritten Versuch fand Quarterback Chris Robison nicht sein Ziel Isiah Amaechi, sondern Samuel Wegner. Der spielt allerdings Linebacker für die Schwäbisch Hall Unicorns, was die Partie endgültig entschied. Der zusätzliche Touchdown der Unicorns sorgte für einen zu hohen Endstand, mehr aber auch nicht mehr.

Deswegen resümierte Spiders-Coach CB Cantwell auch folgerichtig, dass man wieder einmal viel investiert habe, ohne dass am Ende etwas Zählbares herausgesprungen sei. „Wir haben wieder alles auf dem Feld gelassen, haben den Hallern die Stirn geboten, und du hast gemerkt, dass vor Ort nicht damit gerechnet worden war, wie wir aufgetreten sind.“ Cantwell weiter: „Wir haben nichts verschenkt, sondern haben alles in die Waagschale geworfen. Leider machen wir uns das Leben immer und immer wieder selbst schwer – Strafen, fallengelassene Bälle oder Ballverluste in den ungünstigsten Momenten. Das darfst du dir gegen keine Top-Mannschaft in der GFL erlauben.“

Problem der Offensive ist das Finish

Das große Problem der Spiders Offensive in dieser Saison ist das Finish – man bewegt den Ball, spielt variabel auch gegen den stärksten Gegner, verpasst es jedoch immer wieder, daraus Punkte zu erzielen. Gegen die Unicorns scheiterte man zweimal in der Redzone, mehrere First Downs hat man sich durch ärgerliche Strafen selbst gestohlen. Als nach dem 0:14-Rückstand dann Chris Robison kurz vor der Pause einen der Young Guns – Simon Gendrisch – für 16 Yards in der Endzone bediente, dachte man schon, dass sich das Blatt wenden könnte. Doch die vom Head Coach angesprochenen eigenen Fehler machten eine Aufholjagd unmöglich, auch wenn die Defensive ihrerseits wieder zwei Turnover forcierte. Die Sicherung eines Fumbles an der 1-Yard-Linie von Stefan Fischer und eine Interception von Philipp Biebl sind einmal mehr Belege für eine sehr gute Defense-Leistung.

Auch wenn der Head Coach noch mit der Niederlage haderte, ging der Blick schon auf die letzte Partie vor der Sommerpause – Derby Nummer zwei, diesmal gegen Ingolstadt, und endlich wieder ein Heimspiel: „Die vielen verpassten Chancen ärgern uns natürlich, das war auf diesem gesamten Roadtrip so. Ein Funken hier, ein Funken da, und wir hätten mindestens zwei Punkte mehr gesammelt, egal, ob in Schwäbisch Hall oder in Saarbrücken.“ Fakt sei laut Cantwell aber auch: „Wir sind sehr nah dran und werden den Kopf auch nicht in den Sand stecken.“

Durch die Platzsperre im SpiderDome musste das GFL-Team faktisch nur auswärts ran und kann jetzt das Feld durch die ganzen Heimspiele von hinten aufrollen. Und genau das ist das Ziel: Mit einem Heimsieg am Samstag, wenn die Ingolstadt Dukes zu Gast sind, wollen die Straubinger den Anschluss nach oben halten.