Landkreis Straubing-Bogen
Theater Mundpropaganda: Jolanda Sobek spielt die Hauptfigur im Theaterstück "Alice im Anderland"
18. August 2015, 11:31 Uhr aktualisiert am 18. August 2015, 11:31 Uhr
Düster, lustig und auch etwas verrückt - so beschreiben die Organisatoren der Theatergruppe Mundpropaganda vom Jugendzentrum Straubing ihr neues Stück "Alice im Anderland". Freistunde hat die Gruppe bei einer Probe besucht und mit Hauptdarstellerin Jolanda Sobek gesprochen. Die 15-Jährige spielt in dem Stück, das die Gruppe am 9., 10., 16. und 17. Oktober jeweils um 20 Uhr im Anstatt-Theater in Straubing aufführt, die Rolle der Alice.
Jolanda, um was geht es bei dem Stück "Alice im Anderland"?
Jolanda Sobek: Der Film "Alice im Wunderland" ist die Vorgeschichte zu "Alice im Anderland". Unser Theaterstück spielt also danach. Nach ihren Erlebnissen im Wunderland ist Alice verrückt geworden. Niemand hatte ihr geglaubt, was sie erlebt hat. Sie hat das Haus ihrer Eltern angezündet und als einzige überlebt. Deshalb wird sie in die Psychiatrie eingeliefert. Dort bekommt sie Pillen, damit sie keinen Ärger macht. Durch die Pillen findet sie sich im Anderland wieder und entdeckt so in ihren Mit-Patienten Figuren aus dem Wunderland wieder, zum Beispiel die Raupe.
Alice ist also psychisch krank. Wie ist es für dich, eine solche Rolle zu spielen?
Es ist schwer, sich in Alice hineinzuversetzen. Wie soll man denn einen so psychisch kranken Menschen darstellen. Martin, unser Regisseur, hilft mir viel - auch zusammen mit Gruppenleiter David. Sie zeigen mir zum Beispiel, wie ich mich hinstellen soll. Es ist manchmal schwer, sich vorzustellen, wie es Alice geht. Sie hat ihre Eltern umgebracht. Auf der anderen Seite sind die Dialoge oft sarkastisch. Da ich auch ein sarkastischer Typ bin, liegt mir das gut.
Nimmt die Geschichte denn ein gutes Ende?
Es ist ein unerwartetes Ende. Als ich es das erste Mal gelesen habe, war ich sehr überrascht. Ich musste es auch dreimal lesen, bis ich es verstanden habe. Es hat mich nachdenklich gemacht. Ob das Ende nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden. Es kommt nämlich darauf an, wie man das Stück sieht. Ich finde vor allem die Botschaft des Stücks cool.
Welche Botschaft ist das?
Für mich zeigt die Geschichte, dass man sich von anderen nicht von seinem Weg abbringen lassen soll. Man soll sein Ding durchziehen - egal, ob andere das gut finden oder nicht.
Bist du als Jüngste der Gruppe nervös vor deiner ersten Hauptrolle?
Ja, sehr. Es ist sehr viel Text zu lernen. Ich hoffe, dass ich das alles hinbekomme. Jetzt habe ich noch kein Lampenfieber. Die Aufführung selbst scheint ja noch so weit weg. Aber kurz vor den Aufführungen bin ich sicher sehr nervös. Ganz neu ist die Bühne aber nicht für mich. Ich bin schon bei der Crazy Musical Company aufgetreten. Beim Stück "Oliver" war ich im Kinderchor.
Wie fühlt es sich an, auf der Bühne zu stehen?
Es ist ein Wahnsinns-Gefühl. Man ist Zentrum aller Aufmerksamkeit und kann so seine Botschaft überbringen. Egal, was du in dem Moment sagst, alle hören dir zu und glauben es vielleicht auch.
Das letzte Stück von Theater Mundpropaganda war ja ein Horrortheater. In welche Kategorie passt "Alice im Anderland"? Euer Foto-shooting sieht ja nicht gerade freundlich aus...
Es wird nicht blutrünstig, sondern eher psychisch. Zwischendrin ist es aber auch mal lustig - vor allem, wenn man den Dialogen von Alice und der Grinsekatze zuhört. Sie sind sehr zynische und sarkastische Charaktere. Ich würde unser Stück als Dramödie einstufen, also als Mischung zwischen Drama und Komödie.
Karten gibt es im Vorverkauf beim Leserservice des Straubinger Tagblatts unter 09421-940-6700.