An diesem Samstag, 31. Oktober, feiern die evangelischen Christen den Reformationstag, in Erinnerung an das Jahr 1517, als der Reformator Martin Luther seine 95 Thesen an der Schlosskirche von Wittenberg veröffentlichte.

Die Vorstellung, dass die Kirche wegen vieler Missstände einer grundlegenden Reformation bedürfe, teilte Luther mit vielen seiner Zeitgenossen, auf der Grundlage des Evangeliums und "durch Gottes Gnaden". Durch die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache hat er sie einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht. Eine Spaltung der Kirche hat Luther nie beabsichtigt. Wir haben nachgefragt, welche Bedeutung dieser Reformationstag für evangelische Christen heute hat.

Pfarrerin Susanne Kim (Bogen): Dr. Martin Luther wollte seine katholische Kirche reformieren und hat dann den Weg zur evangelischen Kirche geöffnet. Mit der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache hat er sehr viel erreicht. Seitdem können wir alle in der Bibel lesen und jeder kann sich eine eigene Meinung bilden. Vor drei Jahren wurde das Lutherjubiläum "500 Jahre Reformation" begangen, als Feiertag in ganz Deutschland. Ich hätte es sehr begrüßt, wenn dieser Feiertag nicht nur in Sachsen beibehalten worden wäre. Am Reformationstag verteile ich gerne Lutherbonbons, um alle Menschen um mich herum an den Thesenanschlag Luthers zu erinnern. Mich begleitet der Spruch "hier stehe ich und kann nicht anders", der Luther in den Mund gelegt wird. Ja, hier stehe ich als Frau, begeisterte Pfarrerin und kann nicht anders, und freue mich, das Priestertum aller Gläubigen zu leben und zu verwirklichen. In der evangelischen Kirchengemeinde in Bogen feiern wir den Reformationstag am Sonntag, 1. November, um 10.30 Uhr in der Erlöserkirche in Bogen.