Zugegeben, es war eine kurzfristige Aktion, die zugunsten des Projekts "Leben im Alter" von der Marketingabteilung der Mediengruppe am 12. Dezember bei der Bogener Zeitung gestartet wurde. Ihr Ziel war, Senioren mit kleinem Einkommen eine große Freude zu bereiten. Trotz der stressigen Vorweihnachtszeit fand sich eine unglaublich große Anzahl an Unterstützern und Helfern, die spontan Gutes tun wollten. Was war das doch für eine eindrucksvolle Hilfsbereitschaft.

Rote Wunschsterne

"Das ist eine wunderschöne Idee" oder "Gerne beschenken wir ältere Mitmenschen aus unserer Region" - solche Aussagen hörte das Team der Bogener Zeitung immer wieder. Mit Begeisterung holten sich Leserinnen und Leser einen von den Senioren ausgefüllten, roten Wunschstern vom Christbaum in der Zeitungsgeschäftsstelle. Dort konnten Senioren eine Woche lange kleine Weihnachtswünsche im Wert von rund 20 Euro inklusive ihrem Vornamen preisgeben. Die weiteren Kontaktdaten waren ausschließlich bei der Bogener Zeitung hinterlegt und wurden nur zum Zweck der späteren Paket-Zuordnung notiert.

Die Aktion begann am ersten Tag zögerlich auf beiden Seiten - der Senioren und der Schenkenden -, doch spätestens am Tag zwei kam Bewegung in die Aktion. Am Ende der Woche waren es schließlich 73 ausgegebene Sterne. Die Wünsche waren durchwegs sehr bescheiden, was so manchen "Wunscherfüller" und auch das Zeitungsteam perplex machte. Auf einem Stern war zu lesen "… ich bin 89 und wünsche mir ein kleines Parfüm", ein anderer Senior wünschte sich zwei Paar kuschelige Socken ohne Bund, auch Drogerieartikel und Süßigkeiten waren sehr gefragt.

"Eigentlich für uns ganz banale Dinge"

"Eigentlich für uns ganz banale Dinge", brachte es eine Leserin auf den Punkt, die gleich drei Sterne mit nach Hause nahm, um Mitmenschen glücklich zu machen. Unter den Wohltätern waren nicht nur Familien, auch die Klosterschwestern aus Aiterhofen holten zwölf Sterne ab. Die Nachfrage an Wunschsternen wurde so groß, dass kurzfristig auch die zwei Bogener Seniorenheime in die Aktion involviert wurden, denn auch dort gibt es viele Bewohner, die finanziell nicht gut gestellt sind.

Die Spendenaktion wuchs täglich und mit ihr auch unzählig schöne Momente. So füllte die Frau vom benachbarten Schoko-Laden 60 goldene Pralinenschachteln und versüßte diese sogar noch mit ein paar lieben Worten, bevor sie als Weihnachtsspenden unter den Heimbewohnern verteilt wurden. Alle Geschenkemacher schnürten liebevolle Pakete mit Schleifen und Weihnachtsdeko oder schrieben kleine Briefe, bevor die Präsente auf die Reise gingen, um am Heiligen Abend die Mitmenschen zu erfreuen. "Sind wir doch mal ehrlich, ein Gschenkerl ist doch immer willkommen, egal in welchem Alter" so die Betreuerin einer Seniorin.

Die Aktion beeindruckte auf allen Seiten. Bei dem Gedanken daran, dass am 24. Dezember, jedes dieser Geschenke ausgepackt wird und Freude macht, wird einem warm ums Herz… und spätestens dann ist Weihnachten.