Am Samstag lud die Fernlenkgruppe Straubing zur traditionellen Modellflugschau während des Gäubodenvolksfestes. Die Stimmung war gut, trotz Regen.

"Den kenn ich doch!" Ganz in gelb mit schwarzem ADAC Schriftzug und schlanken Rotorblättern steht er da auf der Wiese, jederzeit bereit zum Abheben. Ein technisches Wunderwerk, mit viel Elektronik an Bord und mit hunderten von Nieten zusammengefügt. Sowas ist nicht ganz billig: "Vom Betrag her ist das ein kleiner Kleinwagen", sagt Johann Christowiak. "Aber über Geld spricht man nicht."

Christowiak ist der Mann, der den Rettungshubschrauber Christoph 15 orginalgetreu nachgebaut hat. Siebenhundert Stunden hat er in das formschöne Flugmodell investiert. Viel Arbeit, viel Herzblut. Alles funktioniert hier fast genau so, wie im Original. Die Anzeigen im Cockpit leuchten auf, der Pilot betätigt den Steuerknüppel, wenn das Fluggerät gestartet wird.

Bei der traditionellen Modellflugschau während des Gäubodenvolksfestes kommen alljährlich mehrere hundert Zuschauer, um die kleinen und größeren Fluggeräte des Vereins und diejenigen von anderen Vereinen zu bestaunen. Von der Startbahn auf dem Modellflugplatz Moosdorf startet dann ein Flieger nach dem anderen unter dem Beifall der Zuschauer, um in der Luft Kunststücke zu vollführen.

In diesem Jahr macht allerdings das Wetter einen Strich durch den ungetrübten Fliegerspaß. Am Vormittag finden sich dann trotz Regen einige Unverdrossene ein, um die Luftakrobatik mitzuverfolgen. Der erste Modellflieger bringt einen Flitzer in die Luft, der mit über 200 km/h durch die Luft braust. Hin und her surrt der Flieger über der Wiese, macht Pirouetten und Überschläge - so schnell, dass man ihm kaum mit dem Auge folgen kann. Den Zuschauern gefällt es, und auch die Vereinsmitglieder folgen dem schnittigen Gerät, wie es durch die Luft schneidet.

Gut 10 Mitglieder der Lenksportgruppe sind am Modellflugplatz unterwegs - kümmern sich um den Flugplan und die Organisation, begrüßen Neuankömmlinge, bieten zu essen und zu trinken an den Ständen an. Dass viel Herzblut in die Vereinsarbeit einfließt, das merkt man allen an - vom jungen Mann bis zum ältesten Mitglied des Vereins, der mit 91 nicht nur am Stand mithilft, sondern auch selbst aktuell einen Flieger baut. Der Verein hat um die 80 Mitglieder, die aus den unterschiedlichsten Berufen kommen - Gärtner, Ärzte, Anwälte. Viele davon sind schon seit Jahrzehnten dabei, so wie etwa Johann Christowiak. Seit 50 Jahren baue er schon Modellflugzeuge. Von den Anfängen, als ihm so manche Fluggeräte abstürzten, bis zu seinem Glanzstück, dem Christoph-Helikopter, hat er ganz viel Wissen rund um den Modellbau angesammelt. So wie die Meisten im Verein. Lernen, sich selber etwas beibringen, wachsen, Rückschläge verkraften, Erfolge erzielen - das gehört zum Modellflugbau, das gehört zum Leben.

Bei der Verabschiedung heißt es dann: "Flieger, grüß mir die Sonne!" Ein Spruch, der auch bei Regen beste Laune macht.

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Modellflugschau der Fernlenkgruppe Straubing: Samstag, bis 17 Uhr, Modellflugplatz Aiterhofen.