Hainsbach/Neufahrn
Er sorgt für strahlende Kinderaugen: Kater Felix nach sechs Monaten wieder zu Hause
19. Dezember 2014, 8:34 Uhr aktualisiert am 19. Dezember 2014, 8:34 Uhr
Es ist das schönste Weihnachtsgeschenk, sagt Anja Giebing. Seit der vergangenen Woche ist ihr Siamkater Felix wieder zu Hause. Und das ein halbes Jahr, nachdem er plötzlich verschwunden war. Ein Zeitungsausschnitt hatte der 39-Jährigen seinen neuen Aufenthaltsort verraten: Er war bei der Katzenhilfe im 20 Kilometer entfernten Hainsbach gelandet und die suchte für den Findling unter "Wer will mich" ein neues Zuhause. Inzwischen fühle sich der Kater schon wieder richtig wohl, sagt Anja Giebing. Und er ist auch schon seine bekannten Plätze abgegangen. "Jetzt kann Weihnachten kommen."
Ein halbes Jahr herrschte Trauer im Hause Giebing in Neufahrn (Kreis Landshut), war doch ihr zweieinhalbjähriger Siam-Mischlingskater verschwunden. In der ersten Juniwoche war er plötzlich weg. Überall hätten sie ihn dann gesucht, im Dorf und in der Umgebung. "Er war wie vom Boden verschluckt." Weil sich dies zu einer Zeit ereignete, in der Geschichten über andere vermisste Katzen kursierten, sei die Familie aber davon ausgegangen, dass der Kater in die Hände von Tierfängern geraten ist. "Schließlich ist er ein hübscher Kerl und sieht aus wie eine Siamkatze, auch wenn er nur ein Mischling ist." Und so haben sie notgedrungen ihren kleinen Siamkater abgeschrieben.
Felix blieb spurlos verschwunden. Bis vor einer Woche. Da kam plötzlich die Nachbarin mit der Zeitung in der Hand und zeigte auf den Zeitungsartikel "Wer will mich?" der Katzenhilfe Hainsbach. "Das könnte doch euer verschwundener Felix sein - oder?" Anja Giebing war sich fast sicher, dass es sich um ihren Siamkater handelt. Mit alten Katzenfotos in der Handtasche machte sich auf den Weg nach Hainsbach. Als sie dort den Siamkater sah, war sie sich zu 99 Prozent sicher, dass es sich um ihren Felix handelt. Schließlich hätten Siamkatzen eine deutliche Zeichnung, die sich aber natürlich in einem halben Jahr auch ändern kann.
Für die 39-Jährige war klar, dass sie den Kater wieder mit nach Hause nehmen möchte und so stand sie der Leiterin der Hainsbacher Katzenhilfe gerne Rede und Antwort. "Die wollte dann auch alles ganz genau wissen." Danach hat sie ihr den Kater wieder mitgegeben. Schon nach kurzer Zeit habe er sich bei der Familie Giebing wieder wohlgefühlt, denn viel Schönes habe ihr Felix in den vergangenen Wochen und Monaten wohl eher nicht erlebt, sagt Anja Giebing. Wie er die 20 Kilometer zwischen Neufahrn und Haindling zurücklegen konnte, ist ihr schleierhaft. "Leider kann Felix ja nicht sprechen", denn dass er ausgebüxt ist, daran kann sie nicht glauben.
Inzwischen ist der Kater, wie ihre beiden anderen Katzen, gechipt, das habe sie damals versäumt. Sollte er wieder einmal spurlos verschwinden, kann er dank dieses Chips schnell gefunden werden.