Gäubodenvolksfest
Eine Klimaanlage fürs Bierzeltdach
8. August 2015, 10:50 Uhr aktualisiert am 8. August 2015, 10:50 Uhr
Damit es seinen Gästen angesichts der vorhergesagten Hitzewelle in den nächsten Volksfesttagen nicht zu heiß wird, will Festwirt Anton Wenisch seinen Beitrag leisten. Er hat eine selbst entwickelte Kühlanlage auf das Dach seines Festzelts montieren lassen. Ein feiner Wassernebel soll es um bis zu fünf Grad abkühlen. Wenisch selbst ist auf das Ergebnis gespannt.
Die Idee hat er aus der Landwirtschaft übernommen, da würden bei extremer Hitze Hühnerställe mit feinem Wasserdampf vernebelt. Und auch aus Freizeitparks in Deutschland und den USA kennt Wenisch "die Erfrischung, die nicht nass macht". Jetzt soll dieses System seinen Gästen bei tropischen Temperaturen ein halbwegs angenehmes Zeltklima verschaffen. Die Hitzewelle beim Volksfest 2003 ist ihm in Erinnerung geblieben.
Auf einer Länge von 50 Metern - das Cabrio-Dach, auch eine Innovation von Wenisch, ist ausgespart -, wurde ein Wasserschlauch mit "ganz feinen Löchern verlegt". Der ständige feine Wassernebel über und an der Zeltplane soll das Bierzelt um bis zu fünf Grad herunterkühlen, hofft er.
Das Prinzip gleicht einen Zerstäuber, mit dem man beim Bügeln einen feinen Wassernebel erzeugt. Allerdings benötigt diese Anlage eine Pumpe mit vier Bar Druck. Der Wasserverbrauch soll etwas weniger als demjenigen einer Maßkrugwaschmaschine an einem Tag entsprechen, erklärt Wenisch, also etwa einen bis eineinhalb Kubikmeter. Das muss sich noch erweisen. Im Testbetrieb trieb der Wind den feinen Nebel zunächst in das Bierzelt hinein. Den Effekt wollte man natürlich nicht. Daher hat er am Freitag Regenrinnen entlang der Zelt-Traufe anbringen lassen. Eine Folgeinnovation: Ein Bierzelt mit Regenrinnen. Jeder Gast kann sich von der Funktionalität der wahrscheinlich ersten Bierzeltdachwasserklimaanlage überzeugen. Stoff für eine Diskussion am Biertisch liefert sie auf alle Fälle und Wenisch will auch gern die Anlage optimieren: "Neue Ideen brauchen immer etwas Zeit."