Landkreis Straubing-Bogen
Donauausbau wirft Fragen auf: Hat die Bahnbrücke bei Bogen noch eine Zukunft?
28. Februar 2015, 9:07 Uhr aktualisiert am 28. Februar 2015, 9:07 Uhr
Im Stundentakt sind die roten Dieseltriebwagen der Gäubodenbahn nach Bogen unterwegs. Kurz bevor sie die Stadt erreichen, rollen sie auf der Eisenbahnbrücke über die Donau. Aber wie lange noch? Die Brücke ist alt und niedrig. Was wird im Zuge des anstehenden Donauausbaus also mit ihr geschehen? - Sollte sie abgerissen werden, stünde Bogen ohne Bahnanbindung da. Oder kommt ein Neubau? Die neue Brücke für Deggendorf hat allerdings 47 Millionen Euro gekostet. Und anders als im Deggendorfer Fall ist Bogen die Endstation, denn die frühere Bahnverbindung nach Miltach gibt es schon lange nicht mehr.
Es ist ein Thema, das Bogens Bürgermeister Franz Schedlbauer Magendrücken beschert. Ungern erinnert er sich an die "bahnlose" Zeit 2006, als die über hundert Jahre alte Brücke wegen dringender Reparaturarbeiten monatelang nicht zur Verfügung stand. Beim Gedanken, Bogen ohne die Bahn könnte irgendwann ein Dauerzustand werden, packt ihn das Grauen. "Für die Stadt ist die Bahnverbindung elementar wichtig", betont er. "Wir haben über 10.000 Einwohner, dazu kommt das Hinterland."
Nächstes Jahr wird die Verbindung wieder unter die Lupe genommen: 2016 erfolgt "die nächste Regelbegutachtung der Eisenbahnbrücke durch den Fachbeauftragten", teilt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage mit und fügt an, dass die Strecke von Straubing nach Bogen noch bis Dezember 2024 durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt sei. "Für diesen Zeitraum wird auch die erforderliche Infrastruktur vorgehalten." In den nächsten Jahren würden jedoch bereits Gespräche "in Bezug auf den Donauausbau aufgenommen".