"Germany's Next Topmodel" und Co.

Casting-Shows sind cool, oder? Über Einschaltquoten, Zickenkriege und Rollendenken


Die Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" gibt es seit 13 Jahren.

Die Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" gibt es seit 13 Jahren.

Von Redaktion idowa

Wer kennt sie nicht? Man kommt eigentlich nicht mehr an ihnen vorbei, bei nahezu jedem Sender gehören Casting-Shows zu einem festen Bestandteil des Abendprogramms. Vor allem bei zwölf- bis 17-Jährigen sind die Shows sehr beliebt. Doch diese werden so in Szene gesetzt, dass es schwierig ist zwischen Wirklichkeit und Manipulation zu unterscheiden. Aus diesem Grund befasste sich meine Klasse mit dem Thema "Coole Superstars - Casting-Shows".

"Toi, toi, toi" war die erste Talentshow in Deutschland, sie startete 1957. Der Moderator war Peter Frankenfeld. Heute gibt es ein so großes Angebot an Casting-Shows jeglicher Art, dass die Einschaltquoten immer mehr sinken. Es ist wie in einem Kreislauf: eine Casting-Show wird eingestellt - eine andere erfunden. Die Zuschauerzahl von "Germanys Next Topmodel" ist von der ersten bis zur letztjährigen Staffel um 1,3 Millionen geschrumpft. Grund dafür könnte sein, dass der Zickenkrieg von Jahr zu Jahr lächerlicher wird und Heidi Klum ihren ohnehin schon klapperdürren Models befiehlt, das "Bäuchlein" einzuziehen.

Auch "Deutschland sucht den Superstar" ist von 15 Millionen auf 4,7 Millionen gesunken. Dafür könnte die musikalische Begabung der Kandidaten, die meistens zu wünschen übrig lässt, verantwortlich gemacht werden. Der Rapper Sido, ein Ex-Jurymitglied von "Popstars" sagte in einem Interview: "Ich dachte, es geht um Musik. Es geht aber darum, wessen Mutter Krebs hat. Wir wurde angehalten, jeden rauszuschmeißen bei dem nichts Schlimmes los war." Außerdem berichtete er von einer Ampel, welche die Zuschauer und Kandidaten nicht sehen können, die der Jury signalisierte, ob die Macher der Shows den Kandidaten eine Runde weiterlassen wollten oder nicht.

Im Vordergrund steht wie so oft nur das Geld. Doch dieses erlangen sie nicht ohne uns Zuschauer. Damit die Shows abwechslungsreicher werden, teilen die Produzenten den Kandidaten gezielt Rollen oder sogar Charaktereigenschaften zu, wie zum Beispiel "die Zicke" oder "der Schüchterne". Dieses Image zieht sich durch die Staffel und wird durch bestimmte Szenen geprägt. Trotz alledem soll dies kein Verbot sein, Casting-Shows anzusehen - denn dazu sind sie viel zu unterhaltsam.

Elisa Neumeier hat sich zusammen mit ihrer Klasse der Ludmilla-Realschule in Bogen mit Casting-Shows beschäftigt.

Elisa Neumeier hat sich zusammen mit ihrer Klasse der Ludmilla-Realschule in Bogen mit Casting-Shows beschäftigt.