Großes Interesse

Vortrag zu 75 Jahren Rechtsradikalismus

Klaus Reichel blickt auf die Geschichte und schildert persönliche Erlebnisse


Klaus Reichels Vortrag am Mittwochabend im Staudinger Keller war extrem gut besucht.

Klaus Reichels Vortrag am Mittwochabend im Staudinger Keller war extrem gut besucht.

Wer ihn kennt, hörte die Anspannung, spürte, dass das Thema ihm Herzensangelegenheit war. Die Veranstaltung mit Klaus Reichel ließ den Redner selbst nicht kalt, ebenso wenig das Publikum. Die anschließende Diskussion näherte sich teilweise dem Schlagabtausch. Ausgangspunkt des bewegten wie bewegenden Abends war Reichels These, die noch dazu ebenso als Frage wie Anstoß zur Diskussion verstanden werden konnte: "75 Jahre auf dem rechten Auge blind". Gerne hätte Reichel seinen Vortrag im Staudinger Keller am 30. Januar, dem Jahrestag der Machtergreifung durch Hitler, gehalten und damit sicher als lautstarke Mahnung verstanden. Doch so verkehrt war dieser Mittwochabend nicht, ist doch der 29. Januar den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet. Und wer genau zuhörte, muss es auch bei Reichel gespürt haben: Sein Einsatz gegen Rechts ist immer auch ein Eintreten für die Opfer - die Opfer von einst wie heute oder möglicherweise morgen. Gleichzeitig war Reichels Vortrag eine große Abrechnung mit 75 Jahren erlebter Geschichte, ein straffer Marsch durch die Jahrzehnte, teils historisch fundiert, teils ganz persönlich erlebt.

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