Koffer zu schwer
Urlauber (49) löst Bombeneinsatz am Flughafen aus
6. Juli 2020, 14:23 Uhr aktualisiert am 6. Juli 2020, 15:02 Uhr
Sommer, Sonne, Urlaub - endlich wieder ab in den Süden. In Zeiten von Corona zwar kein leichtes, aber dennoch ein mögliches Unterfangen. Einem 49-jährigen Mann aus Österreich aber dürfte es den Urlaub ordentlich verhagelt haben. Er löste am Flughafen München einen Polizeieinsatz aus, obwohl er zu diesem Zeitpunkt längst an einem Strand in der Türkei entspannte.
Diesen Türkei-Urlaub wird ein 49-jähriger Mann aus dem österreichischen Dornbirn so schnell nicht vergessen. Nein, nicht wegen des Corona-Chaos. Er löste am Münchner Flughafen einen Bombeneinsatz aus und hatte selbst keinen blassen Schimmer davon.
Wie konnte das passieren? Der gebürtige Türke wollte drei Wochen lang Urlaub in seiner Heimat machen. Dafür hatte er einen Flug über München gebucht. Dumm nur: sein Koffer hatte deutlich Übergewicht. Obendrein fehlte ihm am Check-In auch noch das nötige Kleingeld, um für das Übergepäck zu zahlen. Jetzt war guter Rat teuer. Und der 49-Jährige wählte die wohl schlechteste aller Alternativen. Er entschied sich kurzerhand, das Gepäckstück einfach in einem Café im Flughafen stehen zu lassen. An den Koffer heftete er einen Zettel mit der Botschaft, dass er ihn in drei Wochen wieder abholen werde, man ihm den Koffer alternativ aber auch an seine Adresse schicken könne.
So stand der Koffer mutterseelenallein in dem Café und der 49-jährige Mann stieg sorgenfrei in seinen Flieger Richtung Türkei. Einige Zeit später entdeckten allerdings Beamte der Bundespolizei den Koffer - im mittlerweile bereits geschlossenen Café. Das kam den Beamten freilich spanisch vor. Und sie leiteten das ein, was in solchen Fällen üblich ist: herrenloser Koffer, volles Programm. Ein Spezialteam wurde angefordert und die Sprengstoffexperten überprüften das Gepäckstück. Zwar konnte der Entschärfungsdienst schnell Entwarnung geben, allerdings muss diesen Einsatz ja auch jemand bezahlen - und das ist in diesem Fall der 49-jährige Urlauber. Wie hoch die Rechnung ausfallen wird, das ist aktuell noch unklar. Sicher ist nur: die Kosten für das Übergepäck wären niedriger gewesen.