THW-Konvoi unterwegs
Technisches Hilfswerk Freising baut in Slowenien zwei Behelfsbrücken
10. August 2023, 19:30 Uhr
Die Fachgruppe Brückenbau des THW Freising rückte am Donnerstag mit 30 ehrenamtlichen Einsatzkräften nach Prevalje in Slowenien an die erste Einsatzstelle für den Bau einer rund 30 Meter langen Behelfsbrücke vom Typ Bailey aus. Nach den verheerenden Unwettern in Slowenien umfasst der Einsatzauftrag den Bau von zwei Behelfsbrücken.
Seit Montagmittag befindet sich der Freisinger THW-Ortsverband im Einsatzmodus. Mit Erteilung des Einsatzauftrags, zwei Behelfsbrücken vom Typ Bailey nach Anforderung der Republik Slowenien zu errichten, sind mehr als 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte damit beschäftigt, diesen personal- und vor allem aber materialintensiven Einsatz vorzubereiten.
"Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten an mehreren Fronten", so der Ortsbeauftragte des THW Freising, Michael Wüst. "Eine Gruppe stellt die benötigten Holzbohlen für den Fahrbahnbelag her. Dazu muss das Holz auf die richtige Länge gebracht und die Ausklinkungen auf beiden Seiten für die Halterungen der Brücke passgenau ausgesägt werden. Für beide Brücken benötigen wir allein 370 Holzbalken der Dimension 340x10x15 Zentimeter. Und das ist bei weitem nicht alles an Holz, das wir brauchen", so Wüst weiter.
Parallel erfolgt auf dem Übungsgelände die Verladung der eigentlichen Brückenteile auf sechs Kipper-Tieflader-Gespanne anderer Ortsverbände. "Für die Brücke in der berechneten Bauweise, die später zwischen 50 und 60 Tonnen wiegen wird, müssen wir ein Transportgewicht von 70 bis 80 Tonnen verladen", erläutert der Fachhelfer der Brückenbaugruppe Andreas Peter. "Für die sogenannte Vorschubmontage müssen wir einen Vorbauschnabel, der aus zusätzlichen Brückenteilen hergestellt werden muss, mitführen. Und natürlich jede Menge Montagematerial wie große Schrauben, Unterlegplatten, Bolzen und vieles mehr." Im Ortsverband laufen derweil seit Montagmittag alle logistischen und einsatzplanerischen Fäden bei Marco Eisenmann, dem Zugführer des Technischen Zugs und seinem Zugtrupp zusammen. "Wir planen die Verlastung der Ausstattung für den Einsatz, kümmern uns um notwendige Beschaffungen, halten den Kontakt zum Vorauskommando vor Ort oder kümmern uns um die zeitlich gestaffelte Zuführung der anderen Ortsverbände für das Beladen. Aber auch die Meldung der ausrückenden Einsatzkräfte mit notwendigen Informationen an die THW-Leitung, Lagemeldungen und vieles mehr gehört dazu", so Eisenmann weiter.
Lage vor Ort eine Herausforderung
Eine besondere Herausforderung für die Freisinger Kräfte stellt die Lage vor Ort dar. Vergleichbar mit dem Ahrtal, jedoch in der Fläche deutlich größer sind die Einsatzbedingungen am Einsatzort sehr herausfordernd. So mussten die Transportgespanne noch in Freising in der Reihenfolge, wie sie am Einsatzort abgeladen werden müssen, beladen werden. Der verfügbare Platz erlaubt kein anderes Vorgehen. Auch muss der Bau vollständig autark erfolgen, um den seit Beginn des Unwetters im Dauereinsatz stehenden Einsatzkräften vor Ort nicht zusätzliche Arbeit zu machen.