Flughafen München: Zwei Festnahmen

Am Donnerstag haben Bundespolizisten zwei mit Haftbefehl gesuchte Personen festgenommen. Eine 56-Jährige war wegen Erschleichens von Leistungen zur Strafvollstreckung ausgeschrieben, ein 35-Jähriger wegen Betrugs. Beide mussten vom Flughafen die Weiterreise in die Münchner Justizvollzugsanstalt antreten.

Bereits am frühen Morgen kontrollierte eine Streife der Bundespolizei eine verdächtige weibliche Person im S-Bahnbereich. Dabei sollten die Beamten herausfinden, dass die Staatsanwaltschaft München I seit August dieses Jahres nach der Kontrollierten mit Haftbefehl suchte. Die 56-jährige Deutsche war bereits im Juli 2015 vom Münchner Amtsgericht wegen Erschleichens von Leistungen zur Zahlung von 1.100 Euro oder 55 Tagen Ersatzhaft verurteilt worden.

Die Schwarzfahrerin hatte aber offensichtlich ebenso wenig Geld für die Strafe übrig wie wenige Monate zuvor für einen Fahrschein. Auch die angesetzte Ersatzhaft hatte sie nicht angetreten. Ergebnis dieses Verhaltens war schließlich ein Vollstreckungshaftbefehl, den die Bundespolizisten am Münchner Airport nun vollstreckten.

Aber auch bei der Bundespolizei konnte oder wollte die Frau ihre Strafe nicht bezahlen. Daher lieferten die Beamten die Festgenommene noch am Vormittag in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein. Das gleiche Schicksal sollte einen verurteilten Betrüger ereilen, und zwar recht schnell. Nach dem Mann wurde nämlich erst seit drei Tagen gesucht. Bundespolizisten zogen den gebürtigen Heidenheimer kurz nach Mittag bei seiner Ankunft aus Marrakesch aus dem Verkehr. Die schwäbische Justiz suchte den 35-Jährigen wegen Betrugs. Auch er hatte sich nach seiner Verurteilung der Strafverfolgung entzogen, war der Justiz 5.940 Euro oder ersatzweise 198 Tage Haft schuldig geblieben. Daher fahndete die Staatsanwaltschaft in Ellwangen mit Vollstreckungshaftbefehl nach dem Verurteilten.

Auch gestern, nachdem ihn Beamte der Bundespolizei am Moos-Airport festgenommen hatten, konnte der 35-Jährige den geforderten Geldbetrag nicht aufbringen. Die Bundespolizisten brachten den Festgenommenen deshalb am späten Nachmittag ebenfalls in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.