Eigentlich hätten alle als Gewinner herausgehen können: Der Circus Aron suchte sich ganz bewusst Moosburg aus, um hier über Weihnachten und den Jahreswechsel unter Groß und Klein mit Clowns, Akrobatik und Dressurnummern Freude zu verbreiten. Doch es kam anders, und nun wissen Zirkusbetreiber Simon Köllner und seine Familie nicht mehr weiter. Nur wenige Moosburger fanden in die Vorstellungen und der Standplatz versinkt mittlerweile im Schlamm. Zu einem anderen Spielort umziehen ist nicht mehr möglich. Es fehlt eigentlich an allem, sei es Geld, Sprit oder Futter. Die Existenz steht auf dem Spiel und sogar die Gesundheit der Tiere.

Ohnehin war das gesamte Geld in die Moosburger Spielzeit gesteckt worden. Der Sommer hatte aufgrund des zu guten Wetters nicht die erwarteten Einnahmen gebracht. Das sollte der Weihnachtszirkus kompensieren. Doch die Kassen sind leer geblieben. Von 25 Vorstellungen konnten nur sechs durchgeführt werden und das mit nur jeweils 15 bis 25 Zuschauern. So waren allein die Heizkosten bei der Premiere fast doppelt so hoch wie die Einnahmen.

Der Circus Aron braucht jetzt im Grunde alles. Ein neuer Standplatz wäre wünschenswert, vor allem wenn es weiterhin taut oder noch schlechteres Wetter droht. Futtermittel könnten die Köllners ebenfalls gut gebrauchen: Hafer, Heu oder Karotten. An Lebensmittel für sich denken die Köllners zuletzt, weil sie die Tiere noch vor sich selbst stellen. Gas zum Heizen der Wohnwagen wird jeden zweiten Tag benötigt und schlägt im Winter natürlich heftig zu Buche. Und dann ist da noch die Sache mit den Fahrzeugen. Mittlerweile ist der Sprit alle und die Versicherung steht an. Beides wird benötigt, um den Zirkus mobil zu halten. Nun hängt er jedoch in Moosburg, wohin man mit so großen Hoffnungen gefahren ist, fest.