Mit einer Eisenstange!
Brummifahrer prügeln sich am Autobahnparkplatz
22. Juni 2020, 7:31 Uhr aktualisiert am 22. Juni 2020, 7:31 Uhr
Zu fortgeschrittener Stunde brannten am Samstag einigen Lkw-Fahrern auf dem Parkplatz der Rastanlage Fürholzen Ost die Sicherungen durch. Sie lieferten sich eine handfeste Keilerei.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Samstag gegen 23 Uhr. Dabei gerieten zwei ukrainische und zwei polnische Brummifahrer in einen heftigen Streit. Alle vier hatten sich unabhängig voneinander auf dem Parkplatz der Rastanlage aufgehalten. Und wie so oft war auch bei dieser Auseinandersetzung Alkohol im Spiel. Die beiden Ukrainer im Alter von 47 und 60 Jahren hatten auf einer Parkplatz-Bank gesessen und unterhielten sich, als ein sturzbetrunkener 40-jähriger Pole auf sie zukam und sie zum Wodkatrinken einlud. Diese Einladung lehnten die beiden Männer allerdings ab.
Das passte dem 40-Jährigen absolut nicht in den Kragen. Er beschimpfte und provozierte die beiden Ukrainer, die sich daraufhin ins Führerhaus eines ihrer Sattelzüge begaben, um die Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Doch weit gefehlt. Denn der 40-jährige Pole hatte sich nun Verstärkung von einem 53-jährigen Landsmann geholt und tauchte erneut bei den beiden Ukrainern auf. Diesmal hielt er sich gar nicht mehr groß mit reden auf, sondern schlug direkt mit einer circa 50 Zentimeter langen Eisenstange auf einen der beiden Männer ein, traf ihn allerdings nur am Oberschenkel und nicht am Kopf. Dann stürmten die beiden Polen das Führerhaus und schlugen mit den Fäusten auf ihre Kontrahenten ein. Einer der beiden Ukrainer wurde aus dem Führerhaus nach draußen gezerrt, dort am Boden mit Tritten malträtiert und schließlich noch mit einem Handtuch gewürgt.
Dann eilte eine regelrechte Blaulicht-Armada auf den Autobahnrastplatz. Mehrere Streifen der Verkehrspolizei Freising und je ein Streifenwagen der Polizeiinspektionen Neufahrn und Freising konnten die Eskalation beenden und die beiden Täter noch an Ort und Stelle festnehmen. Aufgrund der Schwere der Angriffe, insbesondere die Schläge mit der Eisenstange, die Fußtritte und das Würgen, wurde ein versuchtes Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen. Schließlich wurden die beiden Polen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut unter dem Tatvorwurf der gefährlichen Körperverletzung einer Richterin vorgeführt. Diese ordnete Untersuchungshaft an.
Die beiden Ukrainer erlitten bei dem Angriff teils multiple Verletzungen in Form von Prellungen, Schürfwunden und einer Gehirnerschütterung. Einer der beiden musste stationär im Krankenhaus behandelt werden.