Mainburg/Kelheim

Plan für ehemaliges Militärgelände "Bombodrom": eventuell Umwandlung in begehbares Naturschutzgebiet


Mehr als sechs Jahrzehnte wehte am Fahnenmast an der Einfahrt zum Luft-Boden-Schießplatz bei Siegenburg die US-amerikanische Flagge. (Foto: Bruckmeier)

Mehr als sechs Jahrzehnte wehte am Fahnenmast an der Einfahrt zum Luft-Boden-Schießplatz bei Siegenburg die US-amerikanische Flagge. (Foto: Bruckmeier)

Von Redaktion idowa

Die Kosten für Kampfmittelräumung auf dem ehemaligen Luft-Boden-Schießplatz bei Siegenburg sollen nach dem Willen der Bundesregierung die US-Streitkräfte tragen. Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm schätzt, dass 50 bis 100 Millionen Euro nötig sind, ehe das Areal wieder betretbar ist. Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) liegen derzeit jedoch keine Erkenntnisse vor, ob auf dem vom Volksmund "Bombodrom" genannten Gelände überhaupt Altlasten vorhanden sind. Das teilte die BImA jetzt mit.

Allerdings schließt die Behörde wegen der "langjährigen und intensiven militärischen Nutzung eine Kampfmittelbelastung und den Verbleib von Munitionsresten" nicht völlig aus. Zwar hätten die US-Streitkräfte eine Räumung des gesamten 275 Hektar großen Geländes vorgenommen. Doch die BImA will auf Nummer sicher gehen und eine "weitergehende Erkundung" starten. Erst nach der Auswertung dieser Untersuchungen werde der Umfang der ökologischen Belastungen feststehen. Erst dann ließen sich auch konkrete Aussagen zum tatsächlichen Sanierungsbedarf treffen, heißt es in einer Mitteilung.

Um die Sicherheit der Allgemeinheit zu gewährleisten, hat der Markt Siegenburg das Betreten und Befahren des früheren Luft-Boden-Schießplatzes strikt untersagt. Es könnte eine Gefahr von Blindgängern, von nicht explodierten Sprengkörpern mit Langzeitzündern und von Munitionsresten ausgehen. Um Klarheit zu gewinnen, werden unter anderem Luftbilder ausgewertet. Das totale Betretungsverbot soll vorerst drei Jahre dauern.

"Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm wird sich mit aller Macht dafür einsetzen, dass die Sperrung nicht wesentlich verlängert wird", teilte deren Vorsitzender Wolfdietrich Rading dieser Tage mit. Er forderte die möglichst rasche Umwandlung des gesamten Gebietes in ein "begehbares Naturschutzgebiet".