Mainburg/Kelheim
Nie wieder Ticketchaos! Die Vision von einer Karte für den ganzen Großraum München
14. Juli 2015, 11:36 Uhr aktualisiert am 14. Juli 2015, 11:36 Uhr
Mit einem Ticket durch den gesamten Großraum München. Nur eine Vision oder doch ein auf absehbare Zeit realistisches Szenario?
In der Europäischen Metropolregion München (EMM) gibt es konkrete Überlegungen für einen durchgängigen Dachtarif des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) rund um die Landeshauptstadt. In Mainburg und Kelheim stoßen solche Pläne auf großes Interesse. Sowohl Landrat Hubert Faltermeier (FW), als auch Bürgermeister Josef Reiser (SLU) würden einen solchen flächendeckenden ÖPNV-Tarif begrüßen.
Vor einiger Zeit haben sich die Stadt Mainburg und der Landkreis Kelheim der EMM angeschlossen, um genau solche Pläne zu forcieren. Der Wirtschaftsraum rund um die Landeshauptstadt umfasst auf einer Fläche von rund 25.000 Quadratkilometern 32 Landkreise und Städte mit zusammen rund 5,6 Millionen Bürgern. Mit einem einheitlichen ÖPNV-Dachtarif würden die Kommunen künftig noch enger zusammenrücken.
So weit der Plan, seine Umsetzung ist allerdings aufgrund der vorhandenen Tarifstrukturen äußerst kompliziert. Das ergab jetzt eine von der EMM in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die allerdings Hoffnung macht. So empfehlen die Gutachter von civity Management Consultants und Intraplan Consult, einen sogenannten Dachtarif einzuführen. Hierbei würden die heute existierenden Verbünde und Tarifgemeinschaften innerhalb der Metropolregion bestehen bleiben. Als "Dach" würde ein ergänzendes Tarifangebot für die gesamte Region eingeführt, das es den Kunden ermöglicht, eine beliebige Reise innerhalb der Metropolregion mit nur einem Ticket durchzuführen.
Was würde das konkret für die Fahrgäste bedeuten? Das Lösen mehrerer Fahrkarten wäre dann nicht mehr erforderlich. "Eine Reise, ein Ticket", heißt es dazu in der Studie. Gleichzeitig wäre dieses Modell nach Auffassung der Experten in einem relativ kurzen Zeitraum von wenigen Jahren umsetzbar, wie erfolgreiche Beispiele in anderen Regionen Deutschlands zeigen. Auch könnten größere Einschnitte für die Fahrgäste und erhebliche Mehrkosten für die Aufgabenträger vermieden werden. Mit einem Dachtarif würde aber der Weg zu einem Vollverbund für die gesamte Region nicht verschlossen, eine allmähliche Integration der Räume in den Tarif bliebe möglich.